Samuel: Wie nennt sich euer Beruf?
Daniela Enslein: Unsere Position bei Die Bremer Stadtreinigung heißt Vorstand. Das heißt, wir führen das Unternehmen.
Anton: Wie habt ihr euren Beruf erlernt?
Daniela Enslein: Ich habe BWL mit Schwerpunkt Umweltmanagement und Umweltökonomie studiert. Nach meinem Studium habe ich in einem privaten Entsorgungsunternehmen im Ruhrgebiet begonnen und bin seit 2018 in Bremen bei DBS.
Volker Schneider-Kühn: Von der Ausbildung her bin ich Ingenieur für Umwelttechnik, das habe ich studiert. In der Schule haben mir nämlich die Fächer Bio, Mathe und Physik immer sehr viel Spaß gemacht. Und bei DBS arbeite ich erst seit letztem Jahr, davor war ich sehr lange in Oldenburg bei einem Entsorgungsunternehmen.
Samuel: Was sind denn eure Aufgaben?
Volker Schneider-Kühn: Interviews führen (lacht). Aber hauptsächlich ist es Management, also Dinge organisieren, Entscheidungen treffen, Prozesse steuern, eben Unternehmensführung.
Anton: Was mögt ihr in euren Berufen besonders gerne?
Daniela Enslein: Ich finde gut, dass es so unterschiedlich ist. Jeder Tag ist anders, es gibt immer verschiedene Dinge zu regeln.
Volker Schneider-Kühn: Ich persönlich mag es, dass wir etwas für die Umwelt tun. Wir halten die Stadt sauber.
Anton (links) und Samuel beim Interview in der DBS-Zentrale.
Foto:
Tetyana Chernyavska
Samuel: Wie viel verdient ihr?
Daniela Enslein: Wir verdienen ganz gut. Wir verdienen auch ein bisschen mehr als andere im Unternehmen, weil wir eine große Verantwortung haben.
Anton: Wie viele Menschen arbeiten denn bei DBS?
Volker Schneider-Kühn: Insgesamt 260 Mitarbeiter, mit den Beteiligungsgesellschaften sind es sogar mehr als 700.
Samuel: Findet ihr Bremen sauber oder schmutzig?
Volker Schneider-Kühn: Wenn man das im Schulnotensystem bewerten würde, dann wäre Bremen bei einer guten 3. Das wissen wir auch durch unsere Leistungserfassung.
Daniela Enslein: Für eine Großstadt ist das ein gutes Ergebnis. Aber wir arbeiten stetig an Verbesserung.
Samuel: Welche Stadt ist die sauberste, die ihr kennst?
Volker Schneider-Kühn: Ich war mal in Wien in Österreich, da fand ich es unheimlich sauber.
Daniela Enslein: Ich sage, Tokio und Singapur. Da ist es nämlich auch verboten, Zigarettenkippen auf den Boden zu werfen. Und die Kippen sind ja hier ein großes Problem.
Anton: Was kann Bremen denn von diesen Städten lernen?
Daniela Enslein: Die stärkere Kontrolle und Sanktionierung (Anmerk. der Redaktion: Bestrafung) von illegalen Müllablagerungen.
In die Tischmülltonnen passt zwar nicht so viel Müll rein, dafür sehen sie lustig aus.
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Tetyana Chernyavska
Samuel: Welcher ist der dreckigste Ort Bremens?
Volker Schneider-Kühn: Oje, das ist der Parkplatz in der Fresenbergstraße in Bremen-Nord.
Daniela Enslein: Ja, unumstritten. Da gibt es so viel illegale Müllablagerungen. Jeden Tag wird dort Sperr- und Restmüll abgeladen. Und unsere Mitarbeiter sind dort ständig unterwegs, um sauber zu machen.
Anton: Und was der sauberste Ort hier?
Daniela Enslein: Eigentlich überall, wo wir gerade waren und gereinigt haben (lacht).
Volker Schneider-Kühn: Mittlerweile finde ich es rund um den Bremer Hauptbahnhof richtig sauber. Da haben wir als DBS auch viel für getan und investiert, dass man sich da jetzt wieder wohlfühlen kann.
Samuel: Wieso ist es im Sommer eigentlich dreckiger als im Winter?
Volker Schneider-Kühn: Weil sich im Sommer bei schönem Wetter mehr Menschen draußen aufhalten. Und da, wo viele Menschen unterwegs sind, fällt auch mal schnell Müll aus der Tasche. Zum Schluss ist es leider so, desto mehr Menschen sich irgendwo aufhalten, desto mehr Müll entsteht. Dafür gibt es sogar einen Fachausdruck, Littering, also Flugmüll.
Daniela Enslein: Habt ihr denn schon mal Müll in die Natur geworfen?
Anton und Samuel: Ne, mit Absicht noch nie.
Volker Schneider-Kühn: Sehr gut! Da kann ich euch auch beruhigen: Unsere Feststellung ist, dass das im Kindesalter noch kein Problem darstellt. Im Gegenteil, Kinder sind meist gut organisiert und halten sich an die Regel, keinen Müll einfach irgendwohin zu werfen. Das Problem betrifft leider häufig die Erwachsenen.