Stand: 09.08.2025 15:07 Uhr

Bei Dynamo Dresden hatte der 1. FC Magdeburg lange nicht gewonnen, diese Serie endete nun. In Magdeburg atmen sie auf, Aufsteiger Dresden legte einen Fehlstart hin.

Im Duell Schwarz-Gelb gegen Blau-Weiß zwischen den beiden Schwergewichten von der Elbe konnte sich der 1. FC Magdeburg bei der SG Dynamo Dresden mit 2:1 (2:1) durchsetzen. Die Tore für die Sachsen-Anhalter erzielten Jean Hugonet (28.) und Martijn Kaars (45.+1). Zwischenzeitlich erzielte Christoph Daferner den Ausgleich für die Sachsen (44.). Eine haarscharfe VAR-Entscheidung zu Ungunsten des FCM hielt die Partie bis in die Schlusssekunden eng.

Dynamo beginnt mit Köpfchen und Ballkontrolle

Während Magdeburgs Coach Markus Fiedler der Elf vertraute, die gegen Braunschweig unglücklich verlor, baute Thomas Stamm sein Team auf vier Positionen um. Die Wechsel schienen Früchte zu tragen, die SGD war von Beginn an hochkonzentriert, hielt den Ball in den eigenen Reihen und Magdeburg weit vom eigenen Kasten fern. Nach zehn Minuten hatte Dynamo fast 80 Prozent Ballbesitz. Nur Chancen fehlten den Schwarz-Gelben.

Der Rivale aus Sachsen-Anhalt brauchte knappe 20 Minuten, bis er ins Spiel fand. Laurin Ulrich verpasste nach einem Doppelpassversuch mit Lubambo Musonda das Spielgerät nur knapp, sonst wäre es für Tim Schreiber im Dynamo-Kasten eng geworden (23.).

Hugonet macht Fehler wieder gut

Fünf Minuten später zappelte der Ball dann im Netz der Sachsen: Einen Eckball von Baris Atik verlängerte Ulrich auf den kurzen Pfosten, wo Jean Hugonet gut eingelaufen war und aus vollem Lauf über den Innenpfosten das Tor traf. Letzte Woche hatte der Franzose noch die Schuld für das Gegentor gegen Braunschweig auf sich genommen, machte mit einem Zettel in der Hand eine unglückliche Figur. Jetzt (28. Minute) stand er goldrichtig und brachte die Führung.

Der FCM konnte erstmals nach dem Tor von Jean Hugonet jubeln.

Daferner profitiert von Reimanns Unsicherheit

In der Folge lauerte der FCM, Dynamo tat sich schwer. Bis kurz vor der Halbzeit (44.) Nils Fröling einen bereits verloren geglaubten Ball auf Sascha Risch ablegte, der aus 22 Metern einfach flach abzog. Die Kugel setzte im Strafraum noch einmal auf und wurde so für Dominik Reimann schwer zu halten. Der Schlussmann ließ das Spielgerät in seinem 100. Zweitligaspiel nach vorne abprallen, wo Christoph Daferner als Erster am Ball war und zum Ausgleich einschob.

Kurz vor der Pause glich Dynamo aus, kassierte aber prompt den nächsten Nackenschlag.

Kaars kontert prompt

Magdeburg zeigte sich von diesem Rückschlag keineswegs geschockt, spielte über Ulrich nach vorne. Der Neuzugang schickte Atik in den Strafraum, der abzog – Lars Bünning war dazwischen, fälschte den Ball allerdings genau vor die Füße von Martijn Kaars. Der Toptorschütze des FCM aus der Vorsaison, der letzte Woche noch einige Chancen ausließ, zeigte sich diesmal eiskalt und überwand mit der Fußspitze den herauseilenden Tim Schreiber zur erneuten Führung für die Magdeburger (45.+1).

Schreiber zweimal auf dem Posten

Unverändert gingen beide Teams in den zweiten Durchgang. Viel Torgefahr versprühte die Partie zunächst nicht, bis es in der 62. Minute gleich auf beiden Seiten gefährlich wurde. Dresdens Fröling erkämpfte sich stark einen Ball an der Grundlinie und legte zurück auf Kofi Amoako. Sein Schuss wurde aber geblockt, Magdeburg klärte lang und fand Musonda. Der Sambier ging schnurstracks auf Tim Schreiber zu, konnte den Keeper aber mit einem flachen Versuch nicht überwinden.

In einer lange Zeit ausgeglichenen Partie kämpften Dynamo Dresden und der 1. FC Magdeburg verbissen um die Punkte.

Fünf Minuten später stand der gebürtige Freitaler im Kasten der Schwarz-Gelben erneut im Fokus, als er im Eins-gegen-Eins gegen Kaars die Oberhand behielt. In der 75. Minute war Schreiber aber chancenlos, als der niederländische Goalgetter in einen Schuss von Philipp Hercher hineingrätschte. Die Partie schien entschieden, doch der VAR schaltete sich ein: Die Stirn von Kaars war im Abseits. Bitter für den FCM: Herchers Schuss hätte wohl gesessen, Kaars hätte einfach wegbleiben müssen. So blieb es ein enges Duell.

Oehmichen vergibt beste Chance

Dynamo warf alles nach vorne und verpasste hauchzart den Ausgleich. Der eingewechselte Jonas Oehmichen setzte einen Kopfball aus wenigen Metern knapp über das verwaiste FCM-Tor (79. Minute). Die Sachsen schnürten den Gegner in den letzten Minuten regelrecht im eigenen Strafraum ein. Doch immer, wenn ein Abschluss oder eine Hereingabe kam, fand sich noch ein Magdeburger Körperteil, um den Ball zu blocken.

In der zweiten Halbzeit verpasst Dynamo den Ausgleich. Die beste Chance hatte Jonas Oehmichen elf Minuten vor dem Ende.

So blieb es bei der knappen Niederlage für die SGD, die erstmals seit 2007 wieder gegen den FCM verloren hat. Die letzte Heimpleite ist gar 25 Jahre her gewesen. Dynamo bleibt damit nach zwei Spielen punktlos. Jetzt geht es erst einmal im Pokal gegen Mainz, bevor es in der Liga bei Mitaufsteiger Bielefeld um die ersten Zähler geht. Der FCM dagegen reist mit drei Punkten im Gepäck heim – und dann weiter zum Pokalspiel nach Saarbrücken, bevor bei Hannover 96 die nächste Ligapartie ansteht.

jar

Mitteldeutscher Rundfunk