Leipzig – Wie traurig! Aber musste das denn wirklich sein? Im Leipziger Zoo sind jetzt drei Tigerbabys eingeschläfert worden. Der Grund: Die Tigermutter kümmerte sich nicht genug um ihren Nachwuchs.

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Am Mittwoch war die Freude im Leipziger Zoo noch groß: Die Amurtigerin Yushka brachte drei seltene Amurtiger-Babys zur Welt. Laut Zoo hatte sich die noch junge Tigerin Yushka zunächst gut um den Nachwuchs gekümmert, die Kitten trocken geleckt und gesäugt. Doch dann habe sie sich seit Donnerstagnachmittag mehr und mehr von den Kleinen abgewendet.

Zoodirektor Prof. Jörg Junhold: „Es ist bekannt, dass die Erstaufzucht immer besondere Herausforderungen birgt. Yushka hat die Geburt und den Start gut gemeistert, vieles intuitiv richtig gemacht und viel gelernt. Dass sie die Aufzucht ohne ersichtlichen Grund dann abgebrochen hat, ist aus Sicht von uns Menschen emotional traurig, gehört aber im Tierreich bei unerfahrenen Müttern dazu.“

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Zuletzt hatte die Tigerin ihre Babys zwei Tage nicht mehr versorgt. Die Kleinen kühlten aus, wurden immer schwächer, drohten zu verhungern.

Tierarzt Dr. Andreas Bernhard: „An diesem Punkt, wenn die Jungtiere kein aktives Verhalten mehr zeigen und damit beim Muttertier kein Stimulus zur Versorgung oder Milchbildung mehr ausgelöst wird, müssen wir der schweren Verantwortung gerecht werden und den Jungtieren das Leiden ersparen.“ Die Kleinen mit der Hand aufzuziehen, sei nicht möglich gewesen, weil sie von der Mutter ein natürliches Verhalten erlernen und nicht fehlgeprägt werden sollen.

Vier auf einen Streich: Magdeburgs Zoo zeigt süße Tiger-BabysVier Babys auf einen Streich: So süß ist der Tiger-Nachwuchs im Zoo Magdeburg

Quelle: Zoo Magdeburg04.08.2025

Amurtiger stark gefährdet

Amurtiger sind die größten Raubkatzen der Welt, gelten als gefährdet. Sie stehen auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. In freier Wildbahn leben weniger als 500 Tiere. Deshalb ist Nachzucht wichtig für die Arterhaltung.

Zoo-Direktor Junhold: „Natürlich sind wir enttäuscht und traurig, dass es dieses Mal nicht geklappt hat. Aber wir sind optimistisch, dass Yushka von den ersten Erfahrungen beim nächsten Mal profitieren wird.“