Düsseldorf. Dieser Biergarten ist anders als andere. Hier gibt es keine Pommes. Der „Hammer Blick“ punktet mit idyllischer Lage am Rhein und Piraten-Pizza.
Das ist selten, dass der Name eines Biergartens so gut passt wie dieser: Der „Hammer Blick“ bedient nicht nur das Wortspiel, weil er im Düsseldorfer Stadtteil Hamm liegt. Man hat von hier aus auch tatsächlich eine grandiose Aussicht. Viel näher am Fluss kann man einen Biergarten nicht bauen. Der Rhein liegt den Gästen an diesem naturschönen Fleckchen in Düsseldorf zu Füßen. Links ist gefühlt in weiter Ferne die Südbrücke zu erkennen, rechts schweift das Auge bis zur markanten Eisenbahnbrücke, dazwischen sieht man vor allem Blau und Grün.
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„Wir sind hier am Arsch der Welt“
Jörg Dobbeck
Chef des Biergartens „Hammer Blick“
Eine tolle Aussicht auf das Wasser hat man natürlich auch aus Lokalen an der Rheinuferpromenade oder einem Biergarten wie dem an den Rheinterrassen, aber das Besondere am „Hammer Blick“ ist, dass es keinen Touristenrummel gibt. „Wir sind hier am Arsch der Welt“, sagt Jörg Dobbeck. Der Chef dieser Oase am Rhein hat offenbar den richtigen Riecher gehabt, als er den Biergarten 2017 vom Vorpächter übernahm und das Konzept damals noch gemeinsam mit einem Kompagnon komplett umkrempelte. „Wir hatten ein halbes Jahr zu und haben alles überarbeitet.“
Stammgäste im Biergarten „Hammer Blick“ in Düsseldorf: Rainer (hinten) und Michael.
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Schon längst ist der „Hammer Blick“ kein Geheimtipp mehr. Die Mundpropaganda hat dafür gesorgt, dass die Plätze auf der Terrasse hoch oben über dem Rheinufer vor allem bei gutem Wetter sehr begehrt sind. Besonders bei Radfahrern. Wer an einem schönen Sommertag hierherkommt, kann auf dem Parkplatz auch schon mal 200 Drahtesel stehen sehen, sagt Jörg Dobbeck.
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Er hat das Lokal vom Kajak Club Düsseldorf-Hamm gepachtet. So wie viele andere Wassersportler auch hat der KCD sein Clubhaus direkt am Rhein. Nun ist der Verein froh, jemanden gefunden zu haben, der diese 1a Lage über die Kajak-Szene hinaus gut zu nutzen weiß und sich auch kulinarisch mit außergewöhnlichem Konzept einen Namen gemacht hat.
Ein lauschiger Ort: Bis zu 200 Gäste haben Platz im Biergarten „Hammer Blick“.
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Pommes und Currywurst sucht man auf der Speisekarte vergeblich. „Sehr zum Leidwesen der Kinder“, sagt der Chef und lacht. Wer wissen möchte, was die Gäste – mal abgesehen von der Aussicht – nach Düsseldorf-Hamm lockt, der kann zum Beispiel Rainer und Michael fragen, die hier häufiger anzutreffen sind. Sie haben an diesem sonnigen Mittwochabend einen Platz in der ersten Reihe ergattert, schenken sich gerade jeder ein Weizenbier ein und antworten fast wie aus einem Mund: „Die Pizza!“.
Düsseldorfer Biergarten „Hammer Blick“: vegane und glutenfreie Pizzen möglich
Zu den wichtigsten Investitionen von Jörg Dobbeck gehört der Pizza-Ofen, den er seit fast acht Jahren mit Eigenkreationen füttert. Dazu gehört zum Beispiel die „Pizza Jean Laffite“, benannt nach einem französischen Piraten und belegt mit Salami, Serranoschinken und Ziegenkäse. Oder die „Pizza Hemmel met Hännes“ – laut Karte mit „Öllich, Appel und Blotwhosch“. Wer kein Platt versteht, darf sich überraschen lassen, was auf dem Teig landet. Auch an Vegetarier ist gedacht. Die „Pizza Skorbut“ ist belegt mit Tomaten, Oliven, Feta, Zwiebeln und Peperoni.
Bestellt wird im Biergarten „Hammer Blick“ in Düsseldorf an dieser Bude. Das Essen wird zum Platz gebracht, Getränke nimmt man selbst mit.
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Wer gar keine tierischen Produkte mag, kann den Käse gegen „veganen Schmelz“ austauschen und es gibt sogar einen glutenfreien Pizzaboden. Die Preise liegen zwischen 8,90 Euro für eine Margherita und 15 Euro für eine „Pizza Störtebeker“ mit Lachs, Zwiebeln, Rucola, Büffelmozzarella und Tomaten. Außerdem noch auf der Speisekarte: diverse Salate (5,50 bis 15,50 Euro), Flammkuchen (9,50 bis 12,50 Euro) und „Heiße Knollen“, große Kartoffeln zum Sattwerden, serviert mit Beilagen wie Tzatziki, Feta, Putenbrust und Salat (11,50 bis 13,50 Euro).
Biergarten „Hammer Blick“: Kontakt und Öffnungszeiten
Biergarten „Hammer Blick“, Fährstraße 253, 40221 Düsseldorf. Es gibt einen kleinen Parkplatz hinter dem Haus. Die meisten reisen mit dem Fahrrad an.
Öffnungszeiten im Sommer: Montag ist geschlossen. Dienstag bis Donnerstag von 17-21.30 Uhr, Freitag von 17-22.30 Uhr, Samstag von 15-22.30 Uhr, Sonntag von 12-21.30 Uhr. Küchenzeiten: Dienstag bis Samstag ab 17 Uhr, Sonntag ab 14 Uhr. Es gibt auch Kuchen.
Im Winter ist von Freitag bis Sonntag geöffnet.
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Auch bei den Getränken setzt Jörg Dobbeck auf eine persönliche Note. „Mir war wichtig, dass sie zum Rhein und zur Biergarten-Atmosphäre passen.“ Darunter sind allein schon wegen des Namens die Flaschenbiere von Störtebeker oder das nordische Flensburger. Aber ausgeschenkt wird auch Düsseldorfer Alt von Schumacher und Kürzer oder als Gruß zu den Nachbarn ein Stück den Rhein hinauf ein Kölsch. Ansonsten gibt es Spritziges wie Aperol und Cider, Weine und Softdrinks wie die Flensburger Küstencola.
Viel näher am Wasser geht nicht: Die Aussicht vom Biergarten „Hammer Blick“ ist grandios.
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Frisch gezapft wird nur bei Veranstaltungen (der „Hammer Blick“ kann auch gemietet werden). Bewährt hat sich im Biergarten übrigens die Tradition, dass an der Bude bestellt und direkt bezahlt wird. Wichtig zu wissen: Akzeptiert wird nur Bargeld. Zur Not muss man nach dem Essen einen kleinen Verdauungsspaziergang zu den Hammer Geldautomaten machen. Es gibt immerhin zwei Stück in Düsseldorfs ländlichem Stadtteil. Getränke nimmt man sich selbst mit zum Platz, das Essen wird serviert. Das Team freut sich, wenn Flaschen und Geschirr später zurückgebracht werden. „Gerne auch direkt in die richtigen Kästen einsortiert.“
So sieht die Bar im Inneren des „Hammer Blick“ aus. Das Gebäude gehört dem Kajak Club Düsseldorf-Hamm.
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Im Sommer – wenn er denn so ist, wie man sich einen Sommer vorstellt – kann sich Jörg Dobbeck über das Geschäft im „Hammer Blick“ nicht beschweren. Bei gutem Wetter ist der Laden voll. Dann hat er allerdings das Problem, oft nicht genügend Personal zu bekommen.
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Eine ganz andere Herausforderung ist der Winter. „Wir machen dann nur noch von Freitag bis Sonntag auf. Alles andere lohnt sich nicht.“ Als Anreiz, sich auf den Weg nach Hamm zu machen, gibt es dann Veranstaltungen wie Bingo, Karaoke oder Kneipenquiz. Und: Auch die Partys haben sich herumgesprochen. Auf Instagram kann man sich anschauen, wie im „Hammer Blick“ zum Beispiel Altweiber gefeiert wird: Polonaise mit Aussicht!