Die Welt wird nicht nur autoritärer – sondern auch gefährlicher. Warum Deutschland längst zwischen den Fronten liegt, erklärt der Historiker Karl Schlögel im Gespräch.
9. August 2025, 19:06 Uhr
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Artikelzusammenfassung
Der renommierte Historiker Karl Schlögel wird mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet, was eine Kontroverse über seine Haltung zur Wehrhaftigkeit der Ukraine auslöst. In einem Interview reflektiert Schlögel über den Aufstieg von Autokraten, die Inszenierung der Macht durch Politiker wie Putin und Trump sowie die Privatisierung der Politik. Er analysiert die Selbstinszenierungen der „Goldjungen“ und warnt vor einer neuen Form von Autoritarismus. Schlögel spricht über seine Erfahrungen als Maoist und Kriegsdienstverweigerer, die Bedrohung durch rechte und linke Strömungen sowie die Herausforderungen im Umgang mit Russland und der Ukraine.
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Karl Schlögel, 77 Jahre alt, gilt als einer der renommiertesten Historiker Deutschlands.
© Marzena Skubatz/laif
Kaum ein deutscher Historiker kennt sich so gut mit
Osteuropa und Russland aus wie Karl Schlögel. Vor Kurzem wurde bekannt gegeben,
dass er mit dem diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
ausgezeichnet wird. Das hat nicht nur Applaus, sondern auch eine Kontroverse
ausgelöst: Kann ein Denker, der sich so vehement für die Wehrhaftigkeit der
Ukraine ausspricht wie Schlögel, wirklich für den Frieden stehen?
DIE ZEIT: Herr Schlögel, in
immer mehr Staaten gelangen Autokraten an die Macht. Sie putschen nicht,
sondern werden von einer begeisterten Mehrheit gewählt. Haben wir es mit einem neuen Typus von Autoritarismus zu tun?