Ein junger Mann aus Donauwörth ist wahrscheinlich in der Donau ertrunken. Diese traurige Vermutung wird immer realistischer, auch wenn laut Benjamin Dannemann, Leiter der örtlichen Polizeiinspektion, noch immer viele Fragen offen sind. Eine Erkenntnis, welche die Beamten inzwischen haben: Der 18-Jährige ist bereits seit Montag verschwunden.

Wie berichtet, wendete sich seine Mutter am Donnerstagabend an die Polizei und meldete ihn als vermisst. Nach bisherigen Erkenntnissen hielt sich der junge Mann am Montag gegen 20.30 Uhr im Donauwörther Stadtgebiet auf. Zeugenaussagen zufolge wollte er anschließend mit dem Zug nach Tapfheim zu einer Verwandten fahren, kam dort jedoch nie an. Über das Handy war er nicht mehr erreichbar.

Die Polizei wendete sich am Freitag auch mit einem Foto des 18-Jährigen an die Öffentlichkeit. Mit einem Foto und Informationen zu dem jungen Mann bittet die Inspektion Donauwörth um Hinweise. Er ist 1,83 Meter groß, schlank und hat braune, kurze Haare. Wer ihn seit seinem Verschwinden gesehen hat, wird gebeten, sich umgehend bei der Dienststelle zu melden (Telefon: 0906/70667-0 oder Polizeinotruf 110).

Dieser junge Mann ist seit Montag in Donauwörth verschwunden. Die Polizei bittet um Hinweise.

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Dieser junge Mann ist seit Montag in Donauwörth verschwunden. Die Polizei bittet um Hinweise.
Foto: Polizei

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Dieser junge Mann ist seit Montag in Donauwörth verschwunden. Die Polizei bittet um Hinweise.
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Noch am Donnerstag wurde, als es schon dunkel war, eine Suchaktion gestartet. An dieser waren rund 60 Kräfte der Feuerwehr, der Wasserwacht und der DLRG sowie die Polizei beteiligt, die auch Spürhunde und einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera einsetzte und die Donau bis zur Staustufe Bertoldsheim abflog. Die Suchenden arbeiteten auch mit Drohnen. An der Aktion beteiligt waren die Freiwillige Feuerwehr Donauwörth, die Wasserwacht-Ortsgruppen Donauwörth, Rain, Bäumenheim und Lauterbach sowie die DLRG, Notarzt und Rettungsdienst.

Gegen 23.30 Uhr entdeckten Wasserretter im Bereich des Donauspitzes, wo die Wörnitz in die Donau mündet, und des Alten Donauhafens zwei schwarze Schuhe am beziehungsweise im Wasser. „Die gehören wohl dem Vermissten“, berichtet Dannemann.

Die Wasserwacht suchte am Freitag mit vier Booten auf der Donau zwischen Donauwörth und der Staustufe Bertoldsheim nach dem 18-Jährigen, der seit Montag verschwunden ist. Derweil suchte die Polizei mit einem Spürhund den Donauspitz und dessen Umfeld in Donauwörth ab. Dort gelangte der junge Mann wohl in den Fluss. Der Hund stöberte einige Gegenstände, darunter einen Schlüsselbund, sowie Drogen (zwei Joints) auf.

Seit Montag ist ein junger Mann in Donauwörth verschwunden. Polizei und Rettungskräfte suchen nach dem Vermissten. Es laufen auch Ermittlungen. Hier Bilder von den Geschehnissen.

Vermisster 18-Jähriger in Donau: Hoffnung schwindet

Der Fund erhöhte die Sorgen, dass dem 18-Jährigen etwas zugestoßen ist. Hinzu kamen die Aussagen eines gleichaltrigen jungen Mannes. Demnach hätten sich er und der Vermisste am Montag im Bereich des Donauspitzes an dem erst kürzlich neu geschaffenen „Strand“ aufgehalten – und Drogen konsumiert. Offenbar sei sein Kumpel dann ins Wasser gegangen oder gefallen. Direkt gesehen habe er dies nicht. Wohl habe er Geräusche gehört. Obwohl der 18-Jährige plötzlich weg war, unternahm sein Freund nichts und offenbarte sich anscheinend erst am Donnerstag. Was zusätzlich irritiert: In sozialen Netzwerken kursierten bereits am Donnerstagnachmittag Beiträge mit den geschilderten Geschehnissen, die Polizei informierte aber niemand.

In Donauwörth wird ein 18-Jähriger vermisst. Am späten Donnerstagabend wurde deshalb eine Suchaktion in der Donau gestartet.

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In Donauwörth wird ein 18-Jähriger vermisst. Am späten Donnerstagabend wurde deshalb eine Suchaktion in der Donau gestartet.
Foto: Wolfgang Widemann

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In Donauwörth wird ein 18-Jähriger vermisst. Am späten Donnerstagabend wurde deshalb eine Suchaktion in der Donau gestartet.
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Sollte der 18-Jährige tatsächlich ins Wasser gelangt und von der Strömung – diese ist im Moment durch die Regenfälle der vergangenen Wochen recht stark – mitgerissen worden sein, gäbe es keine Hoffnung mehr. „Das Problem ist, dass wir wenig wissen“, erklärt Inspektionsleiter Dannemann. Man nehme die Aussagen sehr ernst und wolle am Freitag die Suchaktion fortsetzen, so Dannemann am Morgen: „Wir müssen jetzt schauen, dass wir Kräfte herkriegen.“ Dann werde die Donau erneut abgesucht. In der Nacht sei dies wegen der Dunkelheit schwierig gewesen. Geplant ist unter anderem eine erneute Absuche des Flussabschnitts zwischen Donauwörth und der Staustufe Bertoldsheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) zu Wasser und an Land. Auch kommt der Polizei zufolge erneut ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera zum Einsatz.

Zahlreiche Rettungskräfte waren in der Nacht auf Freitag in Donauwörth sowie in und an der Donau flussabwärts im Einsatz.

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Zahlreiche Rettungskräfte waren in der Nacht auf Freitag in Donauwörth sowie in und an der Donau flussabwärts im Einsatz.
Foto: Wolfgang Widemann

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Zahlreiche Rettungskräfte waren in der Nacht auf Freitag in Donauwörth sowie in und an der Donau flussabwärts im Einsatz.
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