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In Hessen erwartet die Branche eine starke Apfelernte. Doch die Keltereien stehen vor einigen Herausforderungen.

Frankfurt – Der Apfel steht auf Platz eins: Er ist laut dem hessischen Bauernverband das am häufigsten angebaute Baumobst in Deutschland. Die hessischen Obstbauern und Keltereien stehen kurz vor der Apfelernte und rechnen mit guten Erträgen. „Es hat genug geregnet. Die Bäume hängen voll“, sagte die Sprecherin der hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien, Madeleine Ball gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Frankfurt. 27.09.2020. Aepfel an einem Baum. Streuobstwiese am Mainaepplerhaus auf dem Lohrberg.  TAGESHONORAREinwilligung (nach DS-GVO) liegt nur muendlich vor.Veroeffentlichung nur zur aktuellen Berichterstattung, unter Beachtung des Medienprivilegs.Vereinbarung ueber Abtretung von Persoenlichkeitsrechten der abgebildeten Person(en), Model / Product Release liegt nicht vor. Foto: Renate Hoyer,Waldschmidtstr. 17,60316 Frankfurt. Tel. Mobil:0171-7992955. Frankfurter Volksbank IBAN: DE65 5019 0000 6500 9832 89.BIC:FFVBDEFF,  Steuernr.:014 829 04467Am Frankfurter Lohrberg finden Besucher jede Menge Apfelbäume auf der Streuobstwiese. © Renate Hoyer/Renate Hoyer

Die Bauern hoffen, dass die Sonne noch etwas herauskommt, damit die Äpfel „auf den letzten Metern“ noch etwas süßer werden. Traditionell beginnt die Apfelernte erst im September, aber durch die Auswirkungen des Klimawandels beginnt das Ernten nun bereits ab Mitte August.

An die Äpfel zu kommen, sei für viele Keltereien ein Problem. Es gebe immer weniger klassische, große Apfelbauern, dadurch liege der Großteil der Früchte auf privaten Streuobstwiesen. Ball erläutert weiter: „Oftmals sind es vererbte Wiesen, die im Privatbesitz sind und die halt tatsächlich brach liegen.“ Auch Kelter Alexander Nöll weiß um das Problem: „Wir brauchen die Äpfel und sorgen uns um den Nachschub.“ Bisweilen gehe die Kultur der Apfelernte so verloren oder werde vernachlässigt. 

Hagel verursachte Ernteschäden an den hessischen Apfelbäumen

Die Äpfel aus Streuobstwiesen würden meist als Kelteräpfel genutzt. „Für die Apfelweinproduktion sieht es dieses Jahr besser aus als letztes Jahr, wo Frostschäden insbesondere in den Streuobstwiesen für Ausfälle sorgten“, heißt es vom hessichen Bauernverband. Dieses Jahr seien die meisten Apfelbäume in Hessen von Frostschäden in der Blüte verschont geblieben. Problematisch waren allerdings die Extremwetterlagen: Hagel und Wind haben in einigen Apfelplantagen und auch bei anderen Obst- und Gemüsesorten Teile der Erträge vernichtet. „Wo kein Hagel aufgetreten ist, sehen die Äpfel im Großen und Ganzen gut aus“, sagt eine Sprecherin. 

Auch abseits der Witterung stehen Obstbauern vor weiteren Herausforderungen. Vor allem der Mindestlohn sei für viele Betriebe schwierig durchzusetzen. Der Verband betont: „Hier suchen die Betriebe nach Lösungsansätzen, um den Anbau und damit auch die Arbeitsplätze erhalten zu können.“

Frankfurter Apfelweinfest startet schon bald

Für die Hessen gibt es ein Apfel-Produkt, das unverzichtbar scheint: der Apfelwein. Für den sieht es nach Angaben der Verbände gut aus in diesem Jahr. Kurz vor der Apfelernte steht in Frankfurt die 13. Ausgabe des Apfelweinfests an: Vom 8. bis 17. August können Besucher auf dem Roßmarkt in der Frankfurter Innenstadt das flüssige Gold verschiedener Keltereien genießen. (dpa/laj)