Auf dem Papier galten die Französinnen als schwächster Gegner aus der Gruppe. In der Weltrangliste nur auf Rang 19 geführt, war die Mannschaft erstmals seit 2005 überhaupt bei einer Europameisterschaft dabei. Die Favoritenrolle nahmen die deutschen Damen schnell an, begannen mit viel Offensivwucht und erarbeiteten sich in den ersten fünf Minuten drei Strafecken.
In der fünften Minute zog ferner Felicia Wiedermann aus spitzem Winkel knapp am rechten Pfosten vorbei. In der elften Minute verpasste die Mönchengladbacherin Lilly Stoffelsma ebenfalls die Führung. Deutschland dominierte und ließ Frankreich kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Die überfällige Führung fiel in der 13. Minute durch Sara Strauss, die durch einen Aufbaufehler der Französinnen profitierte und den Ball unhaltbar ins Tor knallte. Zwei Minuten später stocherte Sophia Schwabe im Durcheinander der französischen Abwehr den Ball zum 2:0 ins Netz. Der Hockeypark feierte.
Und die deutschen Fans durften auch im zweiten Viertel weitere Tore bejubeln. In der 22. Minute nahm Stoffelsma einen hohen Pass stark aus der Luft und lenkte diesen in Richtung Tor – dort erhielt schließlich Lena Micheel den Ball und erhöhte auf 3:0. In der 26. Minute war es erneut Schwabe, die das 4:0 erzielte. Zuvor scheiterte Micheel an der französischen Torfrau, doch beim Nachschuss von Schwabe war sie machtlos.
Frankreich verzeichnete in den ersten 30 Minuten keine einzige Schusskreisszene. Auch defensiv wirkte die französische Mannschaft gegen die Spielfreude der deutschen Damen überfordert. Zur Halbzeit war die Stimmung unter den Besuchern im dreiviertelvollen Hockeypark bestens.
Nach der Pause rückte die gebürtige Mönchengladbacherin Julia Sonntag erstmals ins Blickfeld des Spiels, da Frankreich offensiv etwas besser zurechtkam. Wirkliche Torgefahr entstand jedoch nicht. In der 39. Minute gab es die erste Strafecke für Frankreich, die Sonntag jedoch zentral parierte. Die deutschen Damen dominierten weiter, ließen mit dem 4:0 im Rücken jedoch etwas an Intensität und Genauigkeit nach. In der 43. Minute lief es für die Französinnen erfolgreicher: Eve Verzura verwandelte die Strafecke sehenswert zum 1:4.
Im letzten Viertel mangelte es dem Spiel an Höhepunkten. Viel Spielfluss ergab sich auf beiden Seiten nicht mehr. Dennoch bot Deutschland einen ordentlichen Auftakt in dieses Heim-Turnier.