Drittteuerster VfB-Abgang
©IMAGO
Der VfB Stuttgart hat Enzo Millot an den saudischen Erstligisten Al-Ahli abgegeben. Da die Ausstiegsklausel für den 23 Jahre alten Mittelfeldspieler in Höhe von 20 Millionen Euro nur für die Top-5-Ligen gültig war, zahlt Al-Ahli Medienberichten zufolge 28 Millionen Euro für Millot. Der Franzose, der einen Dreijahresvertrag unterschrieb, belegt damit Platz drei im Ranking der teuersten Verkäufe der VfB-Historie.
Millot galt aufgrund seiner geringen Ausstiegsklausel, die deutlich unter seinem Marktwert von 35 Mio. Euro lag, lange Zeit als Abgangskandidat. Mehrere Klubs aus den europäischen Top-Ligen, darunter Atlético Madrid und Tottenham, interessierten sich für ihn – für Gespräche mit den Rojiblancos wurde er zwischenzeitlich sogar freigestellt. Bei Al-Ahli wird er nun die Nachfolge von Gabri Veiga antreten, der für 15 Mio. Euro zum FC Porto wechselte. Zudem trifft er beim Champions-League-Sieger Asiens auf namhafte Spieler wie Ivan Toney, Allan Saint-Maximin oder Franck Kessié.
Trainer Matthias Jaissle sagte über den Neuzugang: „Wir beobachten Enzo schon seit einiger Zeit und haben uns vor unserer Entscheidung gründlich informiert. Er ist technisch begabt und verfügt über eine ausgezeichnete taktische Intelligenz. Dass er aus der Bundesliga kommt, ist für uns ebenfalls ideal – diese Liga ist so körperbetont und temporeich, dass er bestens auf das vorbereitet sein wird, was wir in der nächsten Saison von ihm erwarten. Wir sind gespannt, was er dem Team bringen wird und wie er den Rest der Mannschaft ergänzen wird.“
Stuttgarts Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle erklärte: „Es hatte sich schon seit längerer Zeit angedeutet, dass uns Enzo in der laufenden Transferperiode verlassen möchte. Aus sportlicher Sicht verlieren wir einen außergewöhnlichen Fußballer, der mit dem VfB in den vergangenen Jahren einen besonderen Weg gegangen ist. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dieses Transfers sind gleichzeitig außergewöhnlich gut, auch mit Blick auf vergleichbare Transfers in der Geschichte unseres VfB.“
Millot drittteuerster Verkauf des VfB Stuttgart
Millot kam 2021 für 1,75 Mio. Euro von der AS Monaco zum VfB Stuttgart. In 113 Partien verzeichnete er 43 Torbeteiligungen. Vor allem in den vergangenen beiden Saisons steigerte er seinen Marktwert enorm: Im Juni 2023 lag dieser noch bei 7 Mio. Euro, bis Dezember 2024 erhöhte er sich auf den bisherigen Höchstwert von 42 Mio. Euro. Im jüngsten Marktwert-Update verzeichnete Millot ein Marktwert-Minus von 7 Mio. Euro.
Den dritten Platz bei den teuersten VfB-Abgängen belegt Millot hinter dem ehemaligen Nationalspieler Mario Gómez, der 2009 für 30 Mio. Euro zum FC Bayern wechselte. Eine höhere Ablöse kassierten die Schwaben nur nach dem Bundesliga-Abstieg 2019 für Benjamin Pavard, den es für 35 Mio. Euro zu den Münchnern zog. Mit Chema Andrés (3 Mio., Real Madrid) und Noah Darvich (1 Mio., FC Barcelona) hat der VfB zumindest perspektivisch im offensiven Mittelfeld nachgerüstet.