Mehr Genuss, mehr Geselligkeit, mehr Party: Das 49. Weindorf, das am 21. August startet, geht länger als üblich. Die Stadt hat das ausgedehnte Format zunächst bis 2026 genehmigt.
Die Verlängerung des diesjährigen Weindorfs vom 21. August bis zum 6. September ist das Ergebnis einer internen Abstimmung unter allen Wirten. Die Mehrheit sprach sich dafür aus – vor allem aus wirtschaftlichen Gründen: Mit einem Plus an Veranstaltungstagen lassen sich die hohen Fixkosten besser abfedern. Sollte es regnen und deshalb der Umsatz zwischendurch sinken, könnte man mögliche Verluste mit einer längeren Laufzeit besser ausgleichen. Auch vom zusätzlichen Wochenende versprechen sich die Laubenbetreiber bessere Geschäfte.
Wird die verlängerte Weindorf-Version zur Regel?
Die Stadt Stuttgart hat dem XXL-Format für dieses und nächstes Jahr zugestimmt. 2026 feiert das Weinfest den 50. Geburtstag – dies ist der offizielle Anlass für mehr Partytage. Danach wird der Gemeinderat prüfen, ob die verlängerte Version zur neuen Regel wird. Und die Wirte werden erneut abstimmen, was sie sich für die Zukunft wünschen. Einige von ihnen berichten, es sei schwierig, Personal für 17 Tage am Stück zu binden. Bei zwölf Tagen sei das leichter. Flexible Schichtmodelle und bessere Planbarkeit sollen hier helfen.
Zwar ist das zeitlich ausgedehnte Weindorf in diesem Jahr besonders – aber kein Novum: Bereits 2022, direkt nach der Corona-Zwangspause, dauerte das Weindorf sogar 19 Tage. Damals war der Wunsch nach Geselligkeit groß, und die Stadt ermöglichte ausnahmsweise eine deutlich längere Laufzeit. 2025 fällt die Verlängerung also etwas kürzer aus als unmittelbar nach der Pandemie, aber dennoch spürbar umfangreicher als gewohnt.
Henkel-Gläser haben auf dem Weindorf ausgedient. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone
Neu ist auch der zeitliche Rahmen: Statt wie üblich von Mittwoch bis Sonntag, startet das Weindorf diesmal an einem Donnerstag (am 21. August) und endet an einem Samstag (6. September) – das bedeutet ein zusätzliches Wochenende voller kulinarischer Erlebnisse. Sonst war am Sonntag Schluss. Eine Entscheidung, die auf Wunsch der Wirte getroffen wurde – und die auch dem Wochenmarkt dient, der früher auf den gewohnten Marktplatz zurückkehren kann, als wenn am Sonntag Schluss wäre.
Neues Pfandsystem kommt auf dem Stuttgarter Weindorf zum Einsatz
Mehr Zeit, mehr Genuss, mehr Weindorf, mehr Stuttgart: Dominik Schwab, Geschäftsführer des Festes, empfiehlt die baldige Reservierung direkt bei den Lauben. Vor allem donnerstags bis samstags herrsche Hochbetrieb und seien freie Plätze nicht immer sicher. Jens Zimmermann, der Vorsitzende des Vereins Pro Stuttgart, zollt dem neuen Geschäftsführer Lob. Ihm sei es gelungen, „in schwierigen Zeiten für die Gastronomie“ nach dem Abschied von vier Wirten, die aus verschiedenen Gründen aufhören wollten, sofort Nachfolger zu finden. „Es wird keine Lücken geben“, sagt Zimmermann.
Eine weitere wichtige Neuerung ist das einheitliche Pfandsystem: Zum ersten Mal können Besucherinnen und Besucher die Weingläser in jeder Laube zurückgeben, unabhängig davon, wo sie gekauft wurden.
Wieder dabei: Stunden der Vielfalt und der Weindorf-Treff
Erneut feiert das Weindorf in Kooperation mit dem CSD Stuttgart bunte Stunden der Vielfalt. Am Montag, 25. August, 19 Uhr, werden Pascal Blenke, Damiano Maiolin, IIsmael Boerner und Max Klinsam, Queen Henni und Marina Skulditskaya erwartet. Auch Ministerin Petra Olschowski hat für diesen Abend zugesagt.
Was gut ist, muss bleiben. Die Weindorf-Treffs, bestens eingeführt als unterhaltsamer und lockerer Talk mit Promis aus Kultur, Sport, Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft finden in Kooperation mit der Stuttgarter Zeitung, den Stuttgarter Nachrichten und SWR 4 statt. Am 25. August, 16.45 Uhr, etwa sind Patrick Bopp (Musiker), Timm Sigg (Kleinkunstmathematiker) sowie Ines Pfeiffer (Weinprinzessin) zu Gast.