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Erfolgreicher Start ins Jahr 2025: Der Großmotorenbauer Rolls-Royce Power Systems wächst weiter und plant Stellenzuwachs sowohl an deutschen als auch an internationalen Standorten.

Friedrichshafen – In der Zeppelinstadt Friedrichshafen am Bodensee (Baden-Württemberg) treffen aus Wirtschaftssicht weiterhin Licht und Schatten aufeinander. Während der Autozulieferer ZF Friedrichshafen immer weiter in die Krise rutscht und inzwischen sogar betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausschließt, präsentiert der Großmotorenbauer Rolls-Royce Power Systems (RRPS) nach einem Rekordjahr 2024 im ersten Halbjahr des laufenden Jahres erneut überaus starke Zahlen. Statt einem massiven Stellenabbau wie beim großen Nachbar will RRPS in Deutschland und auch international hunderte Stellen neu besetzen.

Mitarbeiter von Rolls Royce Power Systems bauen Motoren der MTU-Baureihe 2000 zusammen.Der Großmotorenbauer Rolls-Royce Power Systems setzt seine Erfolgsserie im ersten Halbjahr 2025 fort. © Felix Kästle/dpa

Wie Rolls-Royce Power Systems am 4. August in einer Pressemitteilung erklärte, konnte das Unternehmen um die traditionsreiche Marke mtu Friedrichshafen den profitablen Wachstumskurs im ersten Halbjahr 2025 fortsetzen. Bereinigt um das im vergangenen Jahr an die Deutz AG verkaufte Geschäft mit Motoren im unteren Leistungsbereich hat das Unternehmen seinen Umsatz um 20 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesteigert. Das ermöglicht dem Großmotorenbauer weitere Investitionen und darüber hinaus die Besetzung von Stellen in den stark ausgelasteten Werken.

Rolls-Royce Power Systems will wegen hoher Auslastung der Werke hunderte Stellen neu besetzen

Als Hersteller von Großmotoren für Militärfahrzeuge und Schiffe profitiert Rolls-Royce Power Systems vom derzeitigen Boom in der Rüstungsindustrie. Die größten Wachstumstreiber sind laut der Mitteilung aber das Energie- und das Behördengeschäft. Das bereinigte Ergebnis konnte im ersten Halbjahr um ganze 89 Prozent zulegen. „Dass diese Entwicklung möglich ist, verdanken wir vor allem dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – an unseren weltweiten Standorten, in Deutschland und in Friedrichshafen“, erklärt RRPS-Chef Jörg Stratmann. „Sie treiben Innovationen voran, meistern komplexe Herausforderungen und leisten täglich Herausragendes. Dafür danke ich allen ausdrücklich.“

Gründungsjahr 1909 (MTU Friedrichshafen), Januar 2014 (Rolls-Royce Power Systems) Hauptsitz Friedrichshafen, Baden-Württemberg Branche Maschinenbau, Motorenbau, Energieanlagen Umsatz 5,05 Milliarden Euro (2024) Mitarbeiter mehr als 10.500 (2025) Produkte Antriebssysteme, Generatoren, Motoren Mutterkonzern Rolls-Royce Holdings, London, Vereinigtes Königreich

Der Motorenbauer vom Bodensee beschäftigt weltweit bereits mehr als 10.000 Mitarbeiter und diese Zahl soll aufgrund der hohen Nachfrage und der deshalb stark ausgelasteten Werke national und international weiter steigen. In der Mitteilung werden konkret offene Stellen am Hauptsitz in Friedrichshafen und in den deutschen Werken Magdeburg (Sachsen-Anhalt), Augsburg und Ruhstorf (Bayern), aber auch im Zuge von Werkserweiterungen in Aiken und Mankato (USA) genannt. Aufgrund der hohen Auslastung seien „hunderte Stellen in Deutschland und international zu besetzen“.

Das sind die 12 größten Unternehmen aus Baden-Württemberg Der SAP-Konzernsitz in Walldorf aus der Luft fotografiert (links). Eine Mitarbeiterin von Phoenix Pharma geht durch eine Lagerhalle in Gotha, Thüringen (Mitte), eine Skulptur, die eine Kurbelwelle und Kolben eines Motors darstellt, steht vor der Mahle-Konzernzentrale in Stuttgart (rechts). Fotostrecke ansehenStammsitz in Friedrichshafen soll Mitte 2026 modernisiert werden

Neben einem Stellenaufbau in mehreren Werken ermöglichen die guten Zahlen dem Großmotorenbauer noch weitere Investitionen. „Wir investieren so umfangreich wie nie zuvor: in neue Motorenplattformen, zukunftsweisende Technologien und den Ausbau unserer Werke“, erklärt Stratmann. „Damit schaffen wir die Grundlage für nachhaltiges Wachstum und stärken unsere technologische Führungsposition.“ Neben dem bereits genannten Ausbau der US-Werke in Aiken und Mankato soll auch der Stammsitz in Friedrichshafen modernisiert werden.

„Mitte des Jahres 2026 wird ein Teil der groß angelegten Modernisierung der Produktionsanlagen in Friedrichshafen mit der Inbetriebnahme einer neuen Montagelinie für die mtu-Baureihe 4000 abgeschlossen“, heißt es dazu konkret in der Mitteilung. „Weitere Teile des Werks werden kontinuierlich modernisiert, um es den steigenden Absatzzahlen anzupassen und möglichst effizient nach dem neuesten Stand der Technik produzieren zu können.“ Zuletzt hatte Rolls-Royce Power Systems Mitarbeiter des kriselnden Nachbarn ZF auf Leihbasis eingestellt.