Essen. Nicht nur das unbefriedigende 1:1 gegen Havelse sorgte bei den Fans von Rot-Weiss Essen für Frust. Auch der DFB sorgte für Ärger.
Mehr als ein 1:1 gegen den Aufsteiger TSV Havelse sprang letztlich für Rot-Weiss Essen nicht heraus – für eine Mannschaft, die nicht wenige zu den Aufstiegsaspiranten in der 3. Liga zählen, ist das eindeutig zu wenig. Dass der Fallrückzieher des Havelsers Lorenzo Paldino zum Endstand für den neutralen Zuschauer wunderschön anzuschauen war, dürfte kein Trost für die rot-weisse Anhängerschaft gewesen sein.
Auch interessant
Frust machte sich aber schon vor Anpfiff des RWE-Auswärtsspiels in Hannover unter den Fans breit. In diesem Fall war es der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der – nicht zum ersten Mal – den Zorn auf sich zog. Auslöser: Die offizielle DFB-Beileidsbekundung für den vor wenigen Tagen an den Folgen eines Herzinfarkts verstorbenen Frank Mill.
DFB ignoriert Rot-Weiss Essen in Würdigung von Frank Mill
In dem Schreiben wird der Karriereweg des langjährigen Bundesliga-Stürmers nachgezeichnet. Die Rede ist von den 17 A-Länderspielen für Deutschland, natürlich auch vom Weltmeistertitel 1990, von fünf erfolgreichen Jahren bei Borussia Mönchengladbach, von acht Jahren bei Borussia Dortmund samt DFB-Pokalsieg sowie vom Aufstieg mit Fortuna Düsseldorf. So weit, so in Ordnung.
Aber: kein Sterbenswörtchen von Rot-Weiss Essen in der Beileidsbekundung. Der DFB ignoriert kurzerhand den heutigen Drittligisten, der als Heimatverein eine bedeutende Rolle in „Frankies“ Leben eingenommen hat. Bekanntlich wurde der gebürtige Essener Mill bei Rot-Weiss ausgebildet. Nach chronologischer Reihenfolge hätte RWE also eigentlich vor Borussia Mönchengladbach im DFB-Schreiben erwähnt werden müssen – Fehlanzeige.
Waschechter Essener: Frank Mill als Spieler im Trikot von Rot-Weiss Essen.
© Georg Schrepper | WAZ
Rot-Weiss Essen: DFB bringt RWE-Fans zum Schäumen
In den sozialen Kanälen echauffierten sich RWE-Fans heftig über die Ignoranz seitens des Verbands. „Der DFB hat mal wieder Bock, bepöbelt zu werden“, kommentierte ein Facebook-User die Mitteilung. „Wie beschämend vom DFB, da RWE nicht zu nennen.“
Ein anderer schrieb: „An den Deuschen Fußball-Bund: Traurig ist neben dem Tod von Frank Mill vor allem, dass nicht wisst, dass Frankie lange Jahre für Rot-Weiss Essen e.V. gespielt hat.“ Weitere Kommentare: „Der DFB ist Scheiße und war schon immer Scheiße“, „Nur Opas beim DFB! Alle senil!“, „Drecks-DFB“, „unfassbar“. Andere Beiträge fielen noch weitaus heftiger aus.
Rot-Weiss Essen-Newsletter: Jetzt kostenlos anmelden!
Spielberichte, Transfergerüchte, Analysen, Interviews: Das Wichtigste zu RWE.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.
So hat sich die Würdigung von Frank Mill als unglückliches Eigentor des DFB entpuppt. Ungeachtet dessen wird Rot-Weiss Essen den verstorbenen Sohn des Vereins gemeinsam mit Borussia Dortmund würdigen – ironischerweise am Rande des Aufeinandertreffens beider Revierklubs im DFB-Pokal (Montag, 18. August, 20.45 Uhr/ZDF).