Vor allem alte Sorten gefragt

Es geht vor allem um alte Sorten, die samenfest sind – also ihr Erbgut mit sämtlichen Eigenschaften an die Nachkommen weitergeben. „Alle Tomaten hier haben ein Schildchen. Sodass wir nicht verwechseln können, welche Sorte das ist“, sagt Große. Doch nicht nur Tomaten, auch von Gurken, Bohnen und anderem Gemüse, das im Frühjahr mit Samen aus der Bibliothek gesät wurde, werden hier bald die Früchte – und damit ihre Samen geerntet werden.

Samen wird im Winter eingelagert

Anschließend kommen sie zurück in die Stadtbibliothek. Das erste Tütchen mit Erbsen-Samen kam erst vor wenigen Tagen an. „Wir hoffen, dass wir bis in den November hinein Samen zurückbekommen. Das geht ja jetzt erst los. Dann wird alles über den Winter eingelagert, um im nächsten Jahr im Februar wieder ausgeliehen werden zu können. Wir hoffen, wir haben dann genügend wieder da“, erzählt Heike Schmoll von der Stadtbibliothek Leipzig.

200 Ausleihen im ersten Jahr

200 Gartenbegeisterte haben sich im ersten Jahr Saatgut ausgeliehen. Ein bis drei Portionen dieser Samen sollen sie nach der Ente zurückbringen. „Wichtig ist, dass wir Saatgut von den Sorten bekommen, die auch ausgeliehen wurden. Also, wir nehmen keine anderen Gemüsesorten entgegen, sondern es muss bitte genauso das sein, was entliehen wurde“, betont Schmoll. Für Menschen mit Bibliotheksausweis ist die Samenbank kostenlos. Geben und nehmen. Das ist die Idee, die nur gelingt, wenn alle mitmachen.