Anja Bußmann arbeitet in der IT-Abteilung des Bistums Münster. Wie sie ihren Berufswechsel erlebt hat und was sie an ihrer Arbeit schätzt.

„Ich durfte lernen, dass ein Schritt zurück auch ein Schritt nach vorn sein kann“, sagt Anja Bußfeld. Seit vier Jahren arbeitet die 46-Jährige in der IT-Abteilung des Bistums Münster. Als Verwaltungsangestellte ist sie dort für Buchhaltung, Rechnungslegung, Mitwirkung an diversen Projekten und die Verwaltung von Stammdaten zuständig.

Die gelernte Bürokauffrau, die sich zur Gesundheits- und Sozialökonomin weitergebildet hat, war zuvor als Projektmanagerin mit Führungsverantwortung in einem Konzern tätig. Zwei einschneidende Lebensereignisse führten jedoch zu einer beruflichen Neuorientierung: „Neben meiner eigenen Erkrankung und als pflegende Angehörige war die berufliche Leitung von Projektteams nicht mehr vereinbar“, erklärt sie.

„Ganz anders als in der freien Wirtschaft“

In dieser Phase stieß Anja Bußmann im Internet auf eine Stellenausschreibung des Bistums. „Ich habe mich einfach beworben, denn die Aufgaben klangen spannend“, erinnert sie sich. Auch wenn dieser Schritt von außen betrachtet wie ein Rückschritt wirken mochte, hat sie ihn nie bereut. Im Gegenteil: „Ich finde meine Aufgaben sehr interessant. Besonders schätze ich das Miteinander im Kollegenkreis. Ganz anders als in der freien Wirtschaft“, sagt Bußfeld.

Durch das Fortbildungsangebot im Bistum haben sich ihr neue Perspektiven eröffnet: „Ich habe viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen und Lebensgeschichten kennengelernt – das war sehr bereichernd. Alle waren unglaublich offen.“ Immer wieder erfährt sie gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung.

Rücksicht auf private Bedürfnisse

Diese Wertschätzung erlebt die Münsteranerin auch im Arbeitsalltag: „Ich finde es großartig, dass sich Familie und Beruf gut vereinbaren lassen und auf private Bedürfnisse Rücksicht genommen wird.“ Das ist ihr besonders wichtig, denn sie hat mehrere Familienmitglieder, die sie pflegt. „Ich erlebe den Kollegenkreis als Gemeinschaft, in der familiäre Herausforderungen mitgetragen werden. Das ist für mich nicht selbstverständlich.“

Auch die spirituellen Angebote des Bistums empfindet Anja Bußmann als etwas Besonderes, wie etwa Besinnungstage, Fort- und Weiterbildungen oder die Gottesdienste mit den Mitarbeitenden: „Die katholische Kirche ist für mich bis heute eine wichtige Institution und ein Pfeiler der Gesellschaft. Ihr Einsatz für ein rücksichtsvolles und soziales Miteinander spiegelt sich auch in meiner täglichen Arbeit wider.“