K-Pop, kurz für „Korean Pop“ – der Popstil aus Südkorea hat mit eingängigen Songs und einzigartigen Choreos den internationalen Musikmarkt im Sturm erobert.15.08.2025 | 43:34 min
April 2023: Die K-Pop-Welt wird erschüttert vom mutmaßlichen Suizid des 25-jährigen Sängers Moonbin der fünfköpfigen Boygroup Astro. Moonbin sei „unerwartet verstorben“, teilte sein Lable mit. Er sei leblos in seiner Wohnung in Seoul gefunden worden.
Er ist nicht der einzige jung verstorbene K-Pop-Star: 2017 starb der Sänger Kim Jonghyun der Band SHINee, 2019 die koreanische Popsängerin Sulli und im selben Jahr die K-Pop-Sängerin Goo Hara. In allen Fällen spielte die psychische Belastung der Stars eine Rolle, Ermittlungen gehen von Suizid aus.
Schnell Hilfe findenEs gibt Hilfe, auch in scheinbar ausweglosen Situationen. „Ich weiß nicht mehr weiter“, „Ich kann nicht mehr“: Wenn Ihre Gedanken darum kreisen, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie unbedingt, mit jemandem darüber zu sprechen – egal, ob Familie, Freunde oder Menschen, die sich auf diese Themen spezialisiert haben.
Schnelle Hilfe: Telefonseelsorge (0800 111 0 111), Nummer gegen Kummer (116 111), im Notfall Polizei (110) oder Rettungsdienst (112) anrufen!
Die Gesellschaft für Suizidprävention führt eine Übersicht der Angebote auf ihrer Webseite www.suizidprophylaxe.de.
Weitere BeratungsangeboteHilfe für Angehörige
Erfolg für K-Pop durch Soziale Medien
Das Musikgenre K-Pop ist noch jung, es hat sich erst in den 2010er Jahren weltweit etabliert. Einen Grundstein legte der Sänger Psy 2012 mit seinem Erfolgshit „Gangnam Style“, dessen Musikvideo als erstes YouTube-Video überhaupt eine Milliarde Klicks erreichte. Pop-Gruppen wie Black Pink oder BTS haben sich seitdem auf der ganzen Welt einen Namen gemacht.
20 Jahre Youtube: In kurzer Zeit ist YouTube zum etwas anderen Video-Archiv der Welt geworden – und zur Meinungsmacht. Wir sprechen mit dem Medienwissenschaftler Martin Andree. 23.04.2025 | 8:45 minK-Pop ist ein Sammelbegriff für koranische Popmusik mit Elementen aus Hip-Hop, R&B und Electro. Die Ursprünge gehen bis in die 1990er Jahre zurück. Am Anfang waren die Bands besonders in asiatischen Ländern wie Japan erfolgreich, mittlerweile haben sie den globalen Markt erobert, mit großem Erfolg besonders bei jungen Fans.
Globales Phänomen in Berlin: Der koreanische Sänger j-hope lässt die Fans beim Lollapalooza durchdrehen. International bekannt ist er als Mitglied der erfolgreichen K-Pop-Band BTS.14.07.2025 | 2:44 min
„Cover Dances“ auf TikTok
Typisch für K-Pop sind die aufwendigen Tänze, welche die Künstler*innen einstudieren und auf Sozialen Medien hochladen. Die Songs gewinnen schnell an Reichweite und Popularität, wenn Fans die Choreografien imitieren und ihre Tanz-Videos selbst veröffentlichen.
Auf TikTok sind solche sogenannten „Cover Dances“ besonders beliebt, was die Plattform für K-Pop-Gruppen umso wichtiger macht. Das wissen auch die Mitglieder der K-Pop-Band VANNER, die in der ZDFinfo-Dokumentation „Phänomen K-Pop – Südkoreas Exportschlager“ begleitet werden.
Will man heutzutage ein Idol sein, dann geht das nur mit TikTok.
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Gon, Mitglied der K-Pop-Band VANNER
Doch mit dem Ruhm und der Expansion ins Ausland stieg auch der Erfolgsdruck durch Fans, Plattenindustrie und Gesellschaft.
Harte Anforderungen im Trainee-Programm
In Südkorea suchen Musikfirmen gezielt nach jungen Talenten, um diese über Jahre hinweg zu trainieren. Das Resultat: eine auf Persönlichkeiten und Aussehen perfekt abgestimmte K-Pop-Band. Dafür organisieren die Firmen Castings, bei denen sich tausende junge Talente bewerben. Der Konkurrenzkampf ist groß, am Ende erhalten meist nur ein oder zwei Bewerbende das begehrte Trainee-Programm.
Diese jahrelange, harte Ausbildung bedeutet auch Verzicht auf Freizeit und Privatleben. Nicht nur die Firmen haben große Erwartungen an die jungen Künster*innen. Viele gehen noch zur Schule und müssen zeitgleich den hohen Anforderungen des koreanischen Schulsystems gerecht werden.
K-Pop, der Exportschlager Südkoreas, begeistert weltweit mit seinem einzigartigen Stil und Lebensgefühl. Viele Jugendliche träumen von einer Karriere in der Branche – doch die Realität hinter den Kulissen ist oft härter, als es scheint.02.01.2025 | 4:25 min
Perfektionismus und Erfolgsstreben in Korea
Der immense Druck und der Verlust von Unabhängigkeit – persönlich und finanziell – geht zulasten der mentalen Gesundheit vieler K-Pop-Stars. Dabei ist der Druck in der koreanischen Gesellschaft auch ohne K-Pop-Karriere bereits hoch und von starkem Konkurrenzdenken geprägt. Das zeigt sich im K-Pop und der gesamten Populärkulturindustrie, sagt die K-Pop-Expertin Tabitha Adler.
Es gilt die Idee, dass für den Erfolg hart gearbeitet werden muss, doch da alle hart arbeiten, muss man noch mehr leisten als alle anderen.
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Tabitha Adler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Koreastudien an der Universität Frankfurt
Gleichzeitig würden die K-Pop-Idole das Land international repräsentieren, wodurch deren Auftreten von der koreanischen Gesellschaft oft als direkte Vertretung Koreas wahrgenommen werde, sagt Adler. Eine Person in der Öffentlichkeit müsse ein perfektes Image bewahren, um den eigenen Status zu rechtfertigen und darüber hinaus ein gutes Vorbild sein. Gelinge dies nicht, komme es oft zu Druck vonseiten der Fans und der Öffentlichkeit, so Adler.
Südkoreanische K-Pop-Stars
:Wehrdienst vorbei: BTS-Comeback kann kommen
Fans der K-Pop-Gruppe BTS können nach längerer Pause auf ein Comeback der Musiker hoffen: Die beiden Sänger Jung Kook und Jimin haben ihren Militärdienst in Südkorea abgeschlossen.
Auch die verstorbenen K-Pop-Stars waren diesem Druck ausgesetzt. Sänger Moonbin legte bereits 2019 eine Karrierepause aufgrund gesundheitlicher Bedenken ein, kehrte jedoch 2020 wieder zurück. Die 2019 verstorbenen Pop-Sängerin Sulli war wegen kontroverser Meinungen immer wieder Anfeindungen im Netz ausgesetzt. Und Sängerin Goo Hara wurde Opfer von Cybermobbing.ZDFheute auf WhatsApp
Quelle: dpa
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