Nach Feier in Schrebergarten
Münchner Gasunfall fordert zweites Todesopfer
10.08.2025, 12:46 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Eine private Feier endet in einer Tragödie: Zwei Männer sterben in einer Münchner Kleingartenanlage, mutmaßlich an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Die Polizei gibt Details zum Unfallhergang bekannt, ermittelt aber noch zu den genauen Gründen.
Nach dem Gasunfall in einer Kleingartenanlage in München gibt es ein weiteres Todesopfer. Ein zunächst schwer verletzter 50-Jähriger sei inzwischen in einem Krankenhaus gestorben, teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums München mit.
Ein 41-Jähriger war bereits nach dem Vorfall am Samstagabend in einer Klinik gestorben. Vier weitere Männer zogen sich bei der privaten Feier in einem Schrebergarten im Münchner Norden leichte Verletzungen zu, ein Mann blieb unverletzt.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei soll ein Generator im Keller einer Hütte des Schrebergartens Auslöser der Verletzungen gewesen sein. Das Gerät habe Kohlenmonoxid ausgestoßen. Die beiden Verstorbenen hielten sich laut Polizei während der Feier offenbar längere Zeit im Keller auf. Als dies den anderen aufgefallen sei, seien sie in den Keller gegangen und hätten dort die beiden später Verstorbenen auf dem Boden liegend gefunden, sagte die Sprecherin. Den 50-Jährigen brachten die Teilnehmer der Feier noch selbst ins Freie, der 41-Jährige wurde demnach von Kräften der Feuerwehr aus dem Keller geholt.
Die Teilnehmer der Feier hatten selbst die Rettungskräfte verständigt. Zahlreiche Helfer rückten am Samstagabend zu der Kleingartenanlage am Fasaneriesee aus. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Die Kriminalpolizei nahm noch am Abend Ermittlungen zu den genauen Ursachen des Vorfalls auf. Die Hütte sei abgeriegelt worden. Der Generator befinde sich weiterhin dort, soll aber untersucht werden, hieß es. Derzeit gehe man von keiner Straftat aus, es handle sich wohl um ein Unglück.
Kohlenmonoxid (CO) ist etwas leichter als Sauerstoff – wer hohe CO-Konzentrationen einatmet, kann innerhalb weniger Minuten sterben. Schon geringe Mengen führen dazu, dass das Blut deutlich weniger Sauerstoff transportiert. CO setzt sich im Körper an dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin fest und verhindert so, dass noch genug Sauerstoff Richtung Herz und Gehirn gelangt. Die Menschen werden bewusstlos und ersticken schließlich. Der Tod kommt weitgehend unbemerkt. Kohlenmonoxid riecht und schmeckt nicht.