Stand: 10.08.2025 16:30 Uhr

Hamburg muss sich mehr um seine kleinen, wild gewachsenen Wälder kümmern. Darauf weist der Naturschutzrat der Hansestadt in seinem jüngsten Tätigkeitsbericht hin.

Neben den großen Waldgebieten sind auch die kleinen, häufig spontan gewachsenen Wäldchen und – wie es offiziell heißt – waldartigen Strukturen in Hamburg wichtig für Klimaschutz und Artenvielfalt. Sie stehen an Autobahnen und Bahndämmen, auf Industriebrachen und am Rande von Wohnsiedlungen. Solche Wälder sind selten geworden, heißt es im Bericht des Naturschutzrates. Wenn der Senat deren Bedeutung nicht erkenne, werden diese Wälder mittelfristig – unter anderem durch Baumaßnahmen – ganz verschwinden, fürchtet der Naturschutzrat.

Das ist der Naturschutzrat

Der Naturschutzrat ist ein im Hamburgischen Naturschutzgesetz verankertes, ehrenamtliches Gremium von Sachverständigen, die jeweils für drei Jahre vom Senat berufen werden.

Der Bericht führt zwei Beispiele aus Wilhelmsburg und aus dem Bezirk Mitte auf, wo unter anderem für den Ausbau der Autobahn A1 nördlich von Stillhorn mehrere Hektar Gehölz zerstört werden. In einer wachsenden Stadt müsse man Kompromisse zwischen Natur, Wohnen und Gewerbe machen, argumentiert die Umweltbehörde. Man setze sich aber immer dafür ein, dass Ausgleich geschaffen wird, wenn Grünflächen weichen müssen.

Der Naturschutzrat nennt es generell kontraproduktiv, wenn erst kleine Wälder zerstört werden, um dann teuer Ausgleich zu schaffen. Einig sind sich Umweltbehörde und Naturschutzrat aber bei den Vollhöfner Weiden in Altenwerder: Durch die Umwandlung in ein Naturschutzgebiet bleibe ein natürlich gewachsener Wald erhalten.