Einen solchen Start in die Fußball-Regionalliga Nord hatten sich die A-Junioren des JFV Bremen ganz und gar nicht vorgestellt. Dabei gab es an der spielerischen Vorstellung gar nicht einmal viel zu bemängeln. Doch drei krasse individuelle Fehler konnte die Mannschaft von Cheftrainer Mete Doener an diesem Tag einfach nicht mehr kompensieren. Am Ende stand somit eine 1:3 (0:2)-Heimniederlage gegen den TSV Havelse. „Natürlich können solche Fehler passieren, aber dass sie so geballt auftreten, habe ich bisher als Trainer so auch noch nicht erlebt. Wir haben in diesem Spiel alle Aussetzer für eine ganze Saison aufgebraucht“, sagte Mete Doener. Diese Aussetzer wollte er auch nicht durch die Nervosität vor dem ersten Saisonspiel entschuldigen. „Das waren alles durchaus erfahrene Spieler, ich denke, dass dies kein Grund war.“
Wie dem auch sei, lag seine Mannschaft bereits nach drei Minuten hinten, als Jeffery Dwomoh eine Havelser Angriffssituation entschärfen wollte, doch sein Rückpass zu JFV-Torwart Maxim Beitel geriet viel zu kurz. Diese Chance ließ sich Leon Svitek, der bereits einen Kurzeinsatz im Havelser Drittligakader absolvierte, nicht entgehen, sprintete dazwischen und nahm dieses Geschenk dankend an. Dies sollte nicht das einzige Präsent der Gastgeber bleiben. Dem 0:2 in der 35. Minute ging erneut eine mehr als unglückliche Situation voraus. Nachdem Maxim Beitel eine Havelser Flanke im Strafraum bereits sicher abgefangen hatte, wollte der JFV-Torwart das Spiel schnell machen und traf bei seinem Abschlagversuch den eigenen Mitspieler Christian Boateng Adusei, von dem der Ball ins eigene Tor abgefälscht wurde.
Dieser erneut Rückschlag hinterließ Spuren, doch die Nordbremer stemmten sich dagegen. „Spielerisch waren wir absolut auf Augenhöhe“, sagte Mete Doener. Zwischen der 45. und 60 Minute war der JFV am Drücker. Und als dann Adusei verdientermaßen der Anschlusstreffer gelang (53.), schien die Aufholjagd eingeläutet zu sein. Doch ein erneuter individueller Fauxpas warf alle Hoffnungen über den Haufen. Diesmal unterlief Kapitän Tom lauerer ein verunglückter Rückpass, den wiederum Leon Svitek zum 3:1 nutzte (57.). Das war im Nachhinein bereits die Vorentscheidung, denn die Gastgeber ließen einige gute Chancen aus. Ein Schuss landete am Pfosten, eine ausgezeichnete Möglichkeit vergab Mert Döner, als er das leere Tor verfehlte.
Die Cancen waren also da und ohnehin hatte Doener abgesehen von diesen drei Geschenken an den Gegner, auch viel Gutes gesehen. „Alle haben sich aufopferungsvoll reingehängt. Zum Beispiel auch Neuzugang Jan Schierenbeck, der sich trotz Schmerzen 90 Minuten lang durchgebissen hat“, sagte er.
Klar, dass die Stimmung danach auf dem Tiefpunkt war. Mete Doener und Co-Trainer Serdar Ercin mussten ihre Schützlinge erst einmal aufbauen. „Ohne diese Eigenfehler hätten wir dieses Spiel durchaus auch positiv gestalten können. Aber Fußball ist nun einmal ein Ergebnissport, wir können also nicht immer nur sagen, dass wir gut gespielt haben. Ich bleibe aber optimistisch. Wir werden weiter hart trainieren und diese Fehler künftig vermeiden“, sagte der Chefcoach im Hinblick auf die nächste Partie am 16. August (15 Uhr) beim JFV Lübeck.