Bundesfinanzminister Lars Klingbeil und sein französischer Amtskollege Éric Lombard haben heute ihr gemeinsames Engagement zur Förderung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa durch die Ankündigung einer bilateralen Initiative bekräftigt. Die deutsch-französische Initiative ist Teil der gemeinsamen Agenda zur europäischen Spar- und Investitionsunion (SIU) und zielt darauf ab, den Zugang von Wachstumsunternehmen (sog. Scale-ups) zu privatem Kapital zu verbessern. Beide Länder teilen die Auffassung, dass Europa ein Umfeld schaffen muss, in dem innovative Unternehmen zu globalen Marktführern heranwachsen können. Ein zentrales Hindernis dabei bleibt die begrenzte Verfügbarkeit von Wachstumskapital in späteren Entwicklungsphasen, was vielversprechende europäische Unternehmen häufig dazu zwingt, ihren Standort zu verlagern oder Finanzierung außerhalb der EU zu suchen.
Bundesfinanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil: „Gründerinnen und Gründer sind ein Motor für künftiges Wachstum. Wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem innovative Unternehmen zu globalen Champions heranwachsen können. Das schafft neue Arbeitsplätze und prägt unsere Innovationskraft und unser Know-how in der EU. Umso mehr freue ich mich, dass uns der ehemalige deutsche Finanzminister Jörg Kukies und der ehemalige französische Notenbankpräsident Christian Noyer mit ihrer Expertise unterstützen. Sie werden konkrete Vorschläge zur Stärkung der Finanzierung von Start-ups und Wachstumsunternehmen in Europa erarbeiten.“
Französischer Finanzminister Éric Lombard: „Die Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten für Start-Ups und Wachstumsunternehmen muss eine Priorität für die EU sein. Heute ergreifen Frankreich und Deutschland die Initiative, um die Fortschritte an dieser Front zu beschleunigen. Ich bin dem ehemaligen Gouverneur der Banque de France, Christian Noyer, und dem ehemaligen deutschen Finanzminister, Jörg Kukies, dankbar, dass sie mit dieser neuen Arbeitsgruppe zur Diskussion beitragen. Das wird zu Arbeitsplätzen und Wohlstand für die Europäer führen.“
Um diese Herausforderungen anzugehen, haben die Finanzminister eine Taskforce eingerichtet, die gemeinsam von dem Ehren-Gouverneur der Banque de France, Christian Noyer und Bundesfinanzminister a.D. Dr. Jörg Kukies geleitet wird. Die beiden Vorsitzenden wurden beauftragt, einen Bericht mit Vorschlägen zur Schließung der Finanzierungslücke für Scale-ups in Europa zu erstellen. Dieser Bericht wird auf der fachlichen Expertise des gesamten europäischen Finanzökosystem basieren – darunter Investoren, Unternehmer und Regulierungsbehörden. Der Abschlussbericht wird bis Ende 2025 erwartet.
Die Arbeit der Taskforce ergänzt die Startup- und Scale-up-Initiative der Europäischen Kommission, indem sie konkrete Empfehlungen zur Stärkung der Umsetzung und zur Förderung des europäischen Innovationsökosystems liefert.