Frankreich atmet dagegen auf
Vesuv-Nationalpark steht in Flammen
10.08.2025, 22:03 Uhr
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In Frankreich und Griechenland kehrt angesichts eingedämmter Waldbrände ein wenig Ruhe ein, auch wenn die Feuer noch nicht restlos gelöscht sind. Ganz anders in Italien: Ein Nationalpark um den Vulkan Vesuv ist weiterhin wegen Bränden gesperrt. Und es bleibt heiß und trocken.
Ein Waldbrand an den Ausläufern des Vesuvs im Süden Italiens hat die Feuerwehr in Atem gehalten. Nach Angaben der Feuerwehr waren am Wochenende an den Hängen des Vulkans südlich von Neapel zwölf Teams im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Aus Sicherheitsgründen wurden sämtliche Wanderwege im Vesuv-Nationalpark „bis auf Weiteres“ für Touristen gesperrt.
Die Einsatzkräfte in dem am Golf von Neapel gelegenen Nationalpark wurden nach Angaben der Behörden von sechs Löschflugzeugen unterstützt. Aus anderen Regionen wurde Verstärkung angefordert, zum Einsatz kamen außerdem Soldaten. Die Feuerwehr setzte zur Überwachung des Feuers Drohnen ein.
Nach Angaben des Leiters des Vesuv-Nationalparks, Raffaele de Luca, war ein Gebiet von 500 Hektar von dem Brand betroffen. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen zur Brandursache ein. Das Feuer war am Freitag ausgebrochen.
Über dem Vesuv stieg eine Rauchsäule auf, die bis nach Pompeji zu sehen war. Die berühmte Ausgrabungsstätte am Fuße des Vesuvs blieb den Behörden zufolge jedoch weiter für Besucher geöffnet. Die Ausgrabungsstätte nahe Neapel gehört zu den beliebtesten Touristenzielen in Italien – nur das Kolosseum in Rom hat noch mehr Besucher.
In Frankreich werden letzte Brände gelöscht
Aus Frankreich sind dagegen Erfolge zu vermelden. Die dortige Feuerwehr hat den größten Flächenbrand seit Jahrzehnten in weiten Teilen gelöscht. Die Arbeiten im Süden des Landes halten aber an. Etliche Einsatzkräfte bleiben weiterhin vor Ort, um das Feuer vollständig zum Erliegen zu bringen, wie es von der örtlichen Präfektur hieß.
Der Brand, der am Dienstagnachmittag in der Gemeinde Ribaute in Okzitanien ausgebrochen war, hatte sich auf 16.000 Hektar ausgebreitet. Eine Frau war bei dem Feuer gestorben, 25 Menschen wurden verletzt.
Tagelang hatte der riesige Brand die Einsatzkräfte und die Menschen vor Ort in Atem gehalten. Bei Trockenheit und starken Winden hatten die Flammen rasend schnell um sich gegriffen. Etliche Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Manche wurden komplett von den Flammen ruiniert.
Die Regierung bezeichnete das Feuer als den Brand, der seit 1949 in Frankreich die meisten Hektar Land zerstört hat. Zeitweise waren mehr als 2000 Feuerwehrleute zwischen Carcassonne und Narbonne im Département Aude im Einsatz. Seit Donnerstagabend hielten sie die Flammen in Schach. Wie lange es dauert, bis der Brand vollständig gelöscht sein wird, ist noch unklar.
Defekt könnte einen Brand in Griechenland ausgelöst haben
Auch die griechischen Feuerwehren haben am Wochenende zahlreiche Brände unter Kontrolle gebracht. Die Brandgefahr bleibt jedoch aufgrund anhaltender Trockenheit und starker Winde weiterhin hoch, wie der Zivilschutz mitteilte.
Besonders betroffen war die Region südöstlich von Athen. Dort verbrannten nach Angaben des meteorologischen Dienstes knapp 1600 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche sowie Wald- und Buschgebiete. Zahlreiche Ortschaften mussten vorsorglich evakuiert werden, rund 400 Menschen wurden aus gefährlichen Situationen gerettet. Bereits am Freitag kam ein Mann ums Leben, dessen abgelegenes Haus von den Flammen eingeschlossen worden war.
Dutzende Häuser wurden zerstört, zahlreiche Tiere verendeten. Auch auf der Halbinsel Peloponnes, im Nordosten des Landes sowie auf der Insel Samothraki kam es zu Bränden. Die Feuerwehr hatte die Lage dort laut griechischen Medien am Sonntag weitgehend unter Kontrolle.
Die Behörden prüfen weiter die Ursachen der Feuer. In einer Ortschaft nahe Athen vermutet der Bürgermeister Brandstiftung. Vor Ort sei am Freitag eine Gasflasche gefunden worden, zudem habe es Hinweise auf eine verdächtige Person auf einem Motorrad gegeben, sagte er dem Fernsehsender ERTnews.
Unabhängig davon ergaben Ermittlungen von Polizei und Feuerwehr, dass der Brand im Südosten Athens offenbar durch ein defektes Stromkabel ausgelöst wurde. Zwei Techniker des staatlichen Verteilnetzbetreibers HEDNO wurden laut Rundfunkberichten vorläufig festgenommen. Sie hätten nach Ansicht der Ermittler nicht korrekt die Stromleitung gewartet, die am Freitag den Brand auslöste, hieß es.
Südeuropäische Urlaubsregionen ächzen derzeit unter einer Hitzewelle. Experten führen die zunehmenden Hitzewellen im Sommer auf die weltweite Erderwärmung infolge des menschengemachten Klimawandels zurück.