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Der unvollendete Elbtower in Hamburg verursacht wohl ernste Probleme. Schon im vergangenen Jahr sollen Alarmwerte überschritten worden sein.

Hamburg – Halb fertig steht das Hochhaus im Osten der Hamburger HafenCity: Das millionenschwere Megaprojekt Elbtower liegt auf Eis. Im Oktober 2023 wurde ein Baustopp verhängt. Seit Jahren steht das Bauvorhaben in der Kritik. Ein Bericht des Spiegel zeigt jetzt: Die Probleme sind groß.

Elbtower in Hamburg verursacht Probleme

Messdaten, die dem Nachrichtenmagazin vorliegen, sollen zeigen: Der rund 100 Meter hohe Elbtower hat größere Auswirkungen auf Anlagen der Deutschen Bahn als gedacht. Denn: Das Bauwerk senkt sich. Demnach sollen bereits im Frühjahr 2024 Alarmwerte überschritten worden sein – teilweise doppelt so hoch. Im Bericht seien diese Werte auch rot hervorgehoben worden.

Baustelle ElbtowerDie stillgelegte Baustelle des Elbtowers in der Hafencity. © Christian Charisius/dpa

Der Senat wusste davon offenbar nichts. Alle Werte seien „im erwarteten Umfang“, sagte ein Sprecher dem Spiegel. Zudem hätten Bahn und Bauherrin das Monitoring „privatrechtlich“ vereinbart. Erste Hinweise auf die Überschreitung der Grenzwerte soll es aber bereits bei einer Besprechung im Januar 2024 gegeben haben.

Benko-Megaprojekt liegt auf Eis: Verhandlungen um Elbtower laufen

Wie es jetzt weiter geht, bleibt unklar. Zu den Vorwürfen wollte sich Torsten Martini, Insolvenzverwalter des Elbtower-Projekts, beim Spiegel nicht äußern. Derweil laufen die Verhandlungen mit dem potenziellen Investor und Immobilienunternehmer Dieter Becken.

Eigentlich sollte der Elbtower mit 245 Metern das höchste Gebäude der Hansestadt werden. Die Bauarbeiten stehen aber still. Hintergrund ist die Insolvenz der Signa-Gruppe von René Benko. Seit Januar dieses Jahres sitzt der Österreicher in Untersuchungshaft. Benko war auch in den Fokus der italienischen Justiz geraten. Dem ehemaligen Immobilien-Milliardär werden Betrug und Untreue vorgeworfen.

Inzwischen sei „die Schneise der Verwüstung, die Benko in manchen Städten hinterlassen hat“, in Hamburg aufgearbeitet worden, zitierte der NDR den Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Alle Immobilien konnten verkauft werden, darunter auch das Kaufmannshaus und die Alsterarkaden. Nur der Elbtower wartet noch auf eine Übernahme. (kas)