Wer am Samstagmorgen um 8.30 Uhr entlang der Maximilianstraße flaniert, staunt nicht schlecht: Mehrere hunderte Menschen stehen Schlange vor dem Shop des FC Augsburg. Was man sonst nur von Apple Stores kennt, löst an diesem Tag das neue Vereinstrikot aus. Das Objekt der Begierde erinnert mit dem Slogan „Augusta Vindelicum“ an die römischen Wurzeln der Stadt. Nachdem die Nachfrage bereits beim Online-Verkaufsstart am Vortag enorm war, wollen am Samstag viele Fans sicher gehen, dass sie im FCA-Shop nicht leer ausgehen.
Jura-Student Felix Barth hat es sich besonders bequem gemacht: Der 21-jährige Augsburger wartet seit 7.45 Uhr in seinem Campingstuhl auf die Ladenöffnung um 9 Uhr. Das Trikot werde ihn als Studenten arm machen, sagt er augenzwinkernd. Knapp 90 Euro kostet das Römertrikot in den Erwachsenengrößen. Fan zu sein und das Trikot zu tragen, das ist für Felix Barth ein Stück „Stadtverbundenheit“. Er erinnert sich noch an seinen ersten Besuch eines FC Augsburg-Spiels mit seinem Vater, damals noch im Rosenau-Stadion. Seitdem besucht er etwa fünf Spiele seines Lieblingsvereins pro Jahr. Sein Favorit ist Stürmer Phillip Tietz. „Weniger wegen der spielerischen Klasse, aber er ist ein cooler Typ“, findet Felix Barth.
Mit ihm wartet Finn Pasuhn, der eigens aus seinem Studienort Regensburg angereist ist, um ein Trikot des FCA zu ergattern. „Ich habe zuvor zwei Jahre hier studiert“, sagt er. „Eigentlich bin ich gar kein FCA-Fan, sondern von Schalke.“ Doch seit dem Abstieg von Schalke sei der FC Augsburg sein Lieblingsverein in der 1. Bundesliga. „Augsburg ist eine kleine, sympathische Stadt“, sagt er. Gleiches denkt er über den Verein.
Seit 6 Uhr früh warten manche auf die Ladenöffnung in Augsburg
Direkt vor dem Eingang des FCA-Shops steht Stefan Kraus, hauptberuflich Disponent und ehrenamtlich bei der Feuerwehr Neusäß. Seine Pole-Position in der Warteschlange hat sich der 36-Jährige hart erkämpft: Er ist schon seit 6 Uhr früh hier. Fan ist er schon, seit der FCA noch in der zweiten Liga gespielt hat, erinnert er sich. „Seit meinem ersten Stadionbesuch an meinem Geburtstag hat mich die Euphorie gepackt.“
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Warten schon seit 6 Uhr früh darauf, dass der FCA-Shop öffnet: Stefan Kraus, David Lukas und Andi Schmid aus Neusäß.
Foto: Michael Eichhammer
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Warten schon seit 6 Uhr früh darauf, dass der FCA-Shop öffnet: Stefan Kraus, David Lukas und Andi Schmid aus Neusäß.
Foto: Michael Eichhammer
Anders als bei größeren Vereinen sei der FC Augsburg bürgernah, findet er. „Wenn man Spielern in der Stadt privat begegnet, lassen sie Fotos machen und sie geben beim Training Autogramme“, so Kraus. Er ist nicht nur Fan des Vereins, sondern auch leidenschaftlicher Trikot-Sammler: 15 unterschiedliche Kicker-Outfits nennt er sein Eigen. Als Experte urteilt er: „Schon das Trikot vom letzten Jahr war optisch ein Hingucker, aber dieses Jahr legen sie beim Design noch eine Schippe drauf.“
Mit Stefan Kraus aus Neusäß angereist ist Andi Schmid, der bei der Berufsfeuerwehr München arbeitet. Trotz der berufsbedingten örtlichen Nähe zum FC Bayern schlägt sein Herz nur für den FC Augsburg. „Der Verein ist kleiner und familiär und macht aus wenig Geld viel“, findet der 34-Jährige. Fan ist er, seit seine Frau ihn 2015 mit ins Stadion genommen hat. „Wenn meine Schichten es zulassen, bin ich seitdem regelmäßig im Stadion“, berichtet er. Kraus trägt gerade das Trikot der letzten Saison. „Das neue gefällt mir noch besser, insbesondere der Kontrast von Schwarz und Gold.“
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Der Ansturm auf das neue Römertrikot des FCA vor dem FCA-Shop in der Maximilianstraße war enorm.
Foto: Michael Eichhammer
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Der Ansturm auf das neue Römertrikot des FCA vor dem FCA-Shop in der Maximilianstraße war enorm.
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Obwohl die beiden bereits seit 6 Uhr morgens da sind, stand einer schon bei ihrer Ankunft vor der Tür des Sport-Shops: Georg Mair. Der 71-Jährige ist im Auftrag seines Enkels da, der sich sehnlichst ein Trikot wünscht.
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