Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten mehr als 100 000 Displaced Persons in München, viele von ihnen aus Osteuropa. Ein Buch zeigt, mit welchen Schwierigkeiten die Überlebenden des Nazi-Terrors zu kämpfen hatten – und warum manche trotzdem blieben.
Im Frühjahr 1940 wird Frantiszek Przybylski festgenommen und ins Fort VII gesperrt, das berüchtigte Gefängnis der Staatspolizei Posen, das auch als Ausgangspunkt für Deportationen in die Konzentrationslager dient. Przybylski ist Vollwaise, er wuchs in einem deutschen Kinderheim in Posen auf. Deutsch ist seine erste Sprache, Polnisch lernte er erst mit zehn Jahren. Nach dem Verlassen der Schule verdingte sich der 14-Jährige als Hilfsarbeiter, daneben engagierte er sich für das Rote Kreuz.