Ausschreitung nach Versammlung

Vier Verletzte in Kray: Deutliche Worte vom OB

11.08.2025 – 18:38 UhrLesedauer: 2 Min.

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) bei einem Auftritt (Archivfoto): Er hat sich nach der Attacke in Kray geäußert.Vergrößern des Bildes

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) bei einem Auftritt (Archivfoto): Er hat sich nach der Attacke in Kray geäußert. (Quelle: IMAGO/Markus Matzel/imago)

Eine brutale Attacke in einem Linienbus sorgt in Essen für Aufsehen – der Vorfall hat eine politische Dimension. Jetzt äußert sich der Oberbürgermeister dazu.

Mit deutlichen Worten hat Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) die rechtsextreme Partei „Die Heimat“ nach gewalttätigen Ausschreitungen in Kray in der vergangenen Woche kritisiert. „‚Die Heimat‘ ist eine rechtsextremistische Partei. Sie steht im Widerspruch zu unserer Verfassung, zu unseren Werten und spaltet unsere Gesellschaft“, erklärte Kufen am Montag. Die Gruppierung schade dem Ansehen des Stadtteils Kray und der gesamten Stadt.

Hintergrund von Kufens Äußerungen sind Übergriffe am Freitagabend in einem Linienbus der Linie 146. Nach einer Veranstaltung der rechtsextremen Jugendorganisation in der Landesparteizentrale an der Marienstraße griffen Teilnehmer der rechten Versammlung gegen 22.30 Uhr an der Haltestelle Kiwittstraße vier Gegendemonstranten in dem Bus an. Die Verletzten wurden vor Ort von Rettungskräften behandelt.

„Jede Form von Anfeindungen oder gar Übergriffen auf Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Demonstrationen dürfen nicht hingenommen werden“, betonte der Oberbürgermeister. Die Meinungsfreiheit sei ein hohes Gut, ende aber dort, wo die körperliche Unversehrtheit anderer verletzt werde. Den Verletzten wünschte Kufen eine rasche Genesung.

Gleichzeitig lobte der OB das Vorgehen der Polizei ausdrücklich: „Ich danke der Polizei Essen für ihr schnelles und konsequentes Eingreifen. Das beherzte Handeln der Einsatzkräfte hat eine weitere Eskalation verhindert.“ Die Beamten hatten die Identitäten von 19 Tatverdächtigen festgestellt, die Kriminalpolizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs.

Als Konsequenz aus den Ereignissen kündigte die Stadt Maßnahmen zur Stärkung des Stadtteils Kray an. Diese sollen die Netzwerkarbeit der Zivilgesellschaft vor Ort stärken und erfolgreiche Projekte der Stadtteilarbeit aus anderen Bezirken übertragen.

Die Maßnahmen basieren auf dem städtischen Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus und Rassismus. In den nächsten Wochen sollen die Bausteine konkretisiert und Rat sowie Bezirksvertretung über die Umsetzung informiert werden.