Plötzlich Waffenlieferungen an Kiew?
Nach Luftangriffen: Putin-Partner stellt sich gegen Russland
Aktualisiert am 11.08.2025 – 18:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Putin (r.) und Alijew: Aserbaidschan hatte bisher Abstand von Waffenlieferungen an Kiew genommen. (Quelle: IMAGO/Vyacheslav Prokofyev/ITAR-TASS)
Aserbaidschans Präsident Alijew positioniert sich nach den jüngsten russischen Angriffen auf die Ukraine gegen Moskau. Plötzlich scheint auch militärische Hilfe möglich.
Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew hat als Reaktion auf russische Luftangriffe eine Unterstützung für die Ukraine in Höhe von zwei Millionen Dollar genehmigt. Diese Mittel sollen nach Angaben der Zeitung „Kyiv Independent“ für den Kauf und Versand von in Aserbaidschan hergestellten Elektrogeräten verwendet werden.
Am 8. August hatten russische Drohnen auf ein Lagerhaus der staatlichen aserbaidschanischen Ölgesellschaft SOCAR in der ukrainischen Region Odessa gefeuert. Dies war bereits der zweite Angriff auf Einrichtungen mit Verbindungen zu Aserbaidschan in der Ukraine. Zuvor war im Juni eine Gasverteilungsstation nahe Orlivka angegriffen worden, die Teil einer Pipeline ist, über die seit Juli aserbaidschanisches Gas in die Ukraine geliefert wird.
Video | Russischer Angriff auf Gasanlage in der Region Odessa:
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Die aserbaidschanische Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine könnte künftig sogar zunehmen: Baku scheint seine Zurückhaltung bei Waffenlieferungen an Kiew zu überdenken. Das berichtet das aserbaidschanische Portal „Caliber.AZ“. Quellen sprechen von „systematischen“ Angriffen der Russen auf aserbaidschanische Einrichtungen in der Ukraine.
In einem Telefonat am 10. August verurteilten Präsident Wolodymyr Selenskyj und Alijew gemeinsam die russischen Angriffe und diskutierten über eine verstärkte bilaterale Energiekooperation.
„Es handelt sich hier um Angriffe nicht nur auf diese Einrichtungen, sondern auch auf unsere Kooperation“, sagte Selenskyj nach dem Telefonat. Er sei sich mit Alijew einig, dass die beiden Länder auch künftig zusammenarbeiten würden.
Bisher hatte Aserbaidschan von Waffenlieferungen sowohl an Russland als auch an die Ukraine Abstand genommen. Schon in den vergangenen Monaten hat sich Aserbaidschan jedoch immer stärker von Russland abgewendet und versucht, russischen Einfluss einzudämmen. Nach Festnahmen und Misshandlungen aserbaidschanischer Staatsbürger in Russland reagierte der Autokrat Alijew mit Festnahmen von Russen in seinem Land. Im Dezember hatte die russische Flugabwehr ein aserbaidschanisches Passagierflugzeug aus der Luft abgeschossen – Alijew tobte öffentlich.