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Vor einem Jahr machten Jasna Fritzi Bauer (rechts) und Katharina Zorn ihre Beziehung öffentlich, gerade erst veröffentlichten sie einen Roman. © Sauda
Vor einem Jahr machten Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer und die Frankfurterin Katharina Zorn ihre Beziehung öffentlich, gerade erst veröffentlichten sie einen Roman. Ihre gemeinsame Geschichte jedoch ist auch schon wieder beendet. Der Roman bleibt. „Else“ ist eine Ode an die Großmutter. Wohl an alle Großmütter. Angelehnt ist das Werk an Zorns Oma.
Jasna Fritzi Bauer und Katharina Zorn sitzen am Tisch eines Lokals an der unteren Berger Straße und haben gerade eine Frau getroffen, die im Buch Martha heißt. Dort und im richtigen Leben ihrer Oma spielt(e) sie eine wichtige Rolle – sie ist Elses beste Freundin gewesen. Beide Autorinnen stehen sie noch unter dem Eindruck dieses zufälligen Treffens.
Das Buch sei angelehnt an ihre Großmutter, aber sie habe sich lange mit Jasna Fritzi Bauer unterhalten, bevor sie losgelegt haben zu schreiben, erklärt Zorn, wie der Schreibprozess überhaupt angefangen hat. Die Schauspielerin sei es dann auch gewesen, die einen fiktionalen Teil einfließen ließ. So sei diese Großmutterfigur entstanden.
Zunächst hätten sie gemeinsam eine Art Fahrplan erstellt, eine Art Drehbuch, in dem sie festlegten, worum es überhaupt gehen sollte und was in den Kapiteln geschehen sollte. Schließlich setzen Sie sich morgens hin und teilten auf, wer was schreiben sollte, beschreibt Bauer die Vorgehensweise. Bis zur Mittagspause schrieben sie und steckten nachmittags die Köpfe zusammen und lasen sich gegenseitig vor, was sie geschrieben hatten. Dabei achteten sie auf den Fluss der Geschichte.
Das habe immer gut funktioniert und der erste Entwurf sei in einem Wisch durch gewesen – in zwei Monaten hätten sie den ersten Teil des Buches fertig geschrieben, erinnert sich die Schauspielerin. Was folgte, sei eine zweimonatige Pause gewesen. An die hätten sich dann nochmal drei weiter Schreibmonate angeschlossen.
Natürlich sei der Roman viel länger als die Version, die schließlich erschienen ist. Es habe noch viele Umstellungen gegeben und es galt für die beiden Autorinnen, sich von einigen Sachen zu verabschieden, beschreiben die beiden die Arbeit mit dem Lektorat.
Alle Figuren, die im Buch vorkommen, seien nicht frei erfunden, sondern angelehnt an Familienmitglieder, so Zorn. Sie hätten allerdings viele Charaktere gemischt mit Charakterzügen von anderen und sich auf diese Weise ihre Figuren gebaut, erklären sie. Die Strukturen ähnelten dem echten Leben, aber die Figuren seien, weil sie zu zweit schrieben, dadurch entstanden, dass sie beide jede Person gemeinsam entwickelt hätten.
Den Schriftstellerinnen sei wichtig gewesen, klarzumachen, dass Männer und Frauen so waren, wie sie waren. Sie hätten aber auch versucht, „mit einigen Klischees zu brechen“, schilderte Katharina Zorn eine der Intentionen, die sie dazu brachte, „Else“ zu schreiben. Elsa. Der Schlusspunkt einer langjährigen Beziehung.
Tatort-Schauspielerin Bauer hat kurz darauf die Trennung von ihrer bisherigen Partnerin bekanntgegeben. „Ich möchte euch mitteilen, dass Katharina und ich in Zukunft getrennte Wege gehen“, teilte Bauer in einer Nachricht auf der Plattform Instagram mit. „Wir bitten euch darum, unsere Privatsphäre zu respektieren.“
Zorn veröffentlichte mehrere Stunden später ein Statement auf ihrem Profil, in dem es hieß, sie sei heute Morgen aufgewacht und das Leben sei anders gewesen. Ihr Handy sei aus gewesen und sie sei überwältigt worden von unglaublich vielen Nachrichten von Freunden und Fremden mit Fragen „Unsere Trennung gestern so öffentlich zu machen war nicht meine Entscheidung & dass das heute so geschieht, hat mich kurz aus der Bahn geworfen“, hieß es in Zorns Nachricht weiter.
Vor einem Jahr hatten die beiden in der «Vogue» erstmals öffentlich über ihre Beziehung und ihr Familienleben mit einer Tochter gesprochen. Sie setzten damit auch ein Zeichen für queere Familien. Bauer ist für ihre Rolle als Kommissarin aus dem Bremer «Tatort»-Krimi bekannt, Zorn ist Künstlerin. Ihr Familienleben sei ihr heilig gewesen, bis auch sie sich irgendwann entschieden habe, es aus Vorbild- und Authentizitätsgründen öffentlich zu machen, hieß es in Zorns Nachricht weiter. Ihr sei es als Privatperson und in ihrer Arbeit wichtig, authentisch zu sein. Sie hätten so auch an einer offeneren Welt mitwirken wollen. Mehr könne sie gerade nicht sagen. „Jetzt mache ich es wieder aus & wünsche mir kurz Zeit, um zu verstehen“, hieß es in der Story auf Zorns Profil weiter. „Das alles mit viel Liebe und Respekt.“