Kiel. Nach Verzögerungen beim sozialen Wohnungsbau in Kiel soll es nun weitergehen. Die Stadtverwaltung treibt ihr Vorhaben voran, Hunderte Sozialwohnungen in Schnellbauweise zu errichten. Konkret geht es um eine Fläche zwischen Schützenwall und Adelheidstraße in der Nähe vom Exerzierplatz. Dort wird ein öffentlicher Parkplatz umgewidmet.

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Das ist Teil des 2023 vorgestellten Plans, 500 Sozialwohnungen in serieller Bauweise zu schaffen. Rund 1000 Menschen sollten ursprünglich bereits bis Ende dieses Jahres unterkommen, doch so schnell ging es dann doch nicht. Sozialdezernent Gerwin Stöcken (SPD) hält aber weiter daran fest, über die Kieler Wohnungsgesellschaft Kiwog an fünf Standorten in der Stadt große Mehrfamilienhäuser aus vorgefertigten Modulen zu bauen.

Sozialbau: Stadt Kiel widmet Parkplatz am Schützenwall um

Zu den ersten drei Grundstücken zählt der Parkplatz direkt am Schützenwall, der im Süden von der Adelheid- und im Westen von der Ringstraße begrenzt wird. Der Sozialausschuss beschloss zuletzt einstimmig, die Fläche umzuwidmen, um dort ein Gebäude mit rund 100 Wohnungen bauen zu können. Auf den rund 2700 Quadratmetern befinden sich zurzeit Altglascontainer, mehr als ein Dutzend Bäume und 30 bis 40 Parkplätze.

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Gerwin Stöcken räumt einen Nutzungskonflikt ein. Die Gründe für den Wohnungsbau wiegen ihm zufolge jedoch schwerer als die Parkplätze. Das entspreche auch den Signalen aus dem Ortsbeirat und aus den Ratsfraktionen, die er erhalten habe. „Wir haben richtig Druck in der Stadt“, sagt Stöcken mit Blick auf den Wohnungsmarkt in Kiel. Das serielle Bauen soll für Entspannung sorgen.

Zwei weitere Grundstücke kommen laut Stöcken auf die städtische Prioritätenliste für die soziale Wohnraumförderung des Landes Schleswig-Holstein. Dabei handelt es sich um eine Baulücke am Steinmarderweg in Gaarden, die direkt an das Kiwog-Haus Kirchenweg 34 anschließt, sowie um eine Fläche am Ellerbeker Weg neben dem Quartier „Eller-Elmsch“, auf der zurzeit Container für Flüchtlinge stehen.

200 Sozialwohnungen sollen 2027 in Kiel fertig werden

Bei einer Zusage der Fördermittel für 2026 könne noch im selben Jahr gebaut werden. Fertig wären die drei Gebäude dann 2027, schätzt Stöcken vorsichtig. Vorgesehen sind insgesamt rund 200 Wohneinheiten. Im Anschluss möchte die Stadt weitere Modulhäuser bauen. Dafür seien aber noch keine geeigneten Grundstücke gefunden.

Stöcken setzt auf ein Modulsystem, um schnell und günstig zu bauen. Zudem wird auf teure Elemente verzichtet, etwa auf Tiefgaragen, Kellerräume und möglicherweise auch auf Balkone.

KN