12.08.2025

Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 07:41 Ungarn boykottiert Erklärung der EU-Staaten +++

Ungarns Regierung verweigert sich einer gemeinsamen Stellungnahme der anderen 26 EU-Staaten, in der die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüßt werden. Darin betonen die Staats- und Regierungschefs zudem, „dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen“ und ein gerechter und dauerhafter Frieden, der Stabilität und Sicherheit bringt, das Völkerrecht achten müsse. Die Menschen in der Ukraine müssten die Freiheit haben, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden. Sinnvolle Verhandlungen seien nur „im Rahmen eines Waffenstillstands oder einer Verringerung der Feindseligkeiten“ möglich. Die EU werde die Ukraine weiterhin unterstützen, außerdem werde sie ihre Sanktionen gegen Russland aufrechterhalten und neue verhängen. Die rechtskonservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban lehnt nicht nur Militärhilfe der EU für die Ukraine als sinnlos und kriegsverlängernd ab. Auch die Sanktionen gegen Russland hält Orban für nicht zielführend.

+++ 07:11 Die „Eis-Krim“: Russische Hardliner wollen Alaska zurückhaben +++
Dass das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin ausgerechnet in Alaska stattfindet, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Schließlich beanspruchen russische Nationalisten die rohstoffreiche US-Region für sich. Der ultranationale TV-Moderator Wladimir Solowjow nennt sie die „Eis-Krim“. Die Krim wurde 2014 von Russland besetzt und völkerrechtswidrig annektiert. Wie Solowjow und zahlreiche andere Hardliner fordert auch die Kreml-Propagandistin und RT-Chefin Margarita Simonjan, man solle Alaska Russland „zurückgeben“. 1867 hatten die USA das rohstoffreiche Gebiet von Russland für 7,2 Millionen US-Dollar gekauft. Allerdings dürften die Nationalisten nun eine gewisse Genugtuung empfinden: Bei einer Pressekonferenz am Montag sagte Trump fälschlicherweise, er fahre nach Russland – hatte aber wohl Alaska gemeint.

+++ 06:40 Könnte weitreichende Folgen haben: Russische Raffinerie soll Ölförderung eingestellt haben +++
Eine Ölraffinerie im russischen Gebiet Saratow soll nach einem ukrainischen Drohnenangriff die Ölförderung eingestellt haben. Dies berichtet Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Situation vertraute Quelle. Die Anlage von Rosneft hat demnach eine Verarbeitungskapazität von 140.000 Barrel Rohöl pro Tag, sodass eine längere Betriebsunterbrechung Auswirkungen auf die Benzinversorgung des Landes haben könnte. Laut dem ehemaligen Präsidenten der Nationalbank der Ukraine, Kyrylo Schewtschenko, könnten sich die russischen Verluste bei einer einmonatigen Schließung der Raffinerie auf 240 Millionen Dollar belaufen. Die Raffinerie war am Sonntag von Drohnen getroffen, russischen Behörden kam eine Person ums Leben und weitere wurden verletzt.

+++ 06:09 Ex-Botschafter: „Ungeheuer schlechte Qualität der gegenwärtigen amerikanischen Diplomatie“ +++
Der ehemalige deutsche Botschafter in Russland, Rüdiger von Fritsch, glaubt nicht an einen Friedensprozess. Der russische Machthaber Wladimir Putin spiele stattdessen auf Zeit, sagt von Frisch im Deutschlandfunk. Eine Gebietsabtretung der Ukraine an Russland hält er für eine „fatale Aufgabe“ der bestehenden Regeln des Völkerrechts. Dass derartige Optionen bereits im Vorfeld bekannt gegeben werden, zeige die „ungeheuer schlechte Qualität der gegenwärtigen amerikanischen Diplomatie“, so von Fritsch weiter.

+++ 05:47 Tass: Russland hofft auf Verbesserung der Beziehungen mit USA +++
Russland erhofft sich laut einem Agenturbericht von dem Treffen zwischen Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump eine Verbesserung der Beziehungen zu den USA. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow. „Wir hoffen, dass das bevorstehende hochrangige Treffen Impulse für die Normalisierung der bilateralen Beziehungen geben wird“, zitiert Tass Rjabkow.

+++ 03:20 Großbritannien und Kanada: Frieden kann Ukraine nicht aufgezwungen werden +++
Der britische Premierminister Keir Starmer und der kanadische Ministerpräsident Mark Carney zeigen sich einig, dass der Ukraine ein Frieden nicht aufgezwungen werden dürfe. Vielmehr müsse er zusammen mit der Regierung in Kiew erzielt werden, teilt Starmers Büro mit. Die Zukunft der Ukraine müsse von Freiheit, Souveränität und Selbstbestimmung geprägt sein, heißt es weiter.

+++ 01:40 Bericht: Russland testete WhatsApp- und Telegram-Abschaltung +++
Russland hat offenbar erste Tests zur Abschaltung von Video- und Audio-Anrufen über WhatsApp und Telegram getestet. Das berichtet „Kyiv Independent“ unter Berufung auf das unabhängige russische Medium Agentstvo. Der mutmaßliche Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Kreml seine Bemühungen verstärkt, ein „souveränes Internet“ zu schaffen, das von den globalen Netzen abgekoppelt ist, und versucht, westliche Dienste durch einheimische zu ersetzen. Downdetector, das Dienstunterbrechungen verfolgt, registrierte im Verlauf des Tages fast 7500 Berichte über Telegram-Fehlfunktionen, wobei die meisten Nutzer Probleme mit Audio- und Videoanrufen angaben. Bei WhatsApp gab es mehr als 3300 Beschwerden, die ihren Höhepunkt zwischen 9.30 und 13 Uhr erreichten, wobei Nutzer in ganz Russland von Anrufausfällen oder gestörtem Ton berichteten.

+++ 23:05 Wadephul: Gewalt darf keine Grenzen in Ukraine verschieben +++
Nach Beratungen mit seinen EU-Kollegen hat Außenminister Johann Wadephul Spekulationen über mögliche Gebietsabtretungen der Ukraine für einen Frieden mit Russland eine Absage erteilt. „Gewalt darf keine Grenzen verschieben“, schreibt der CDU-Politiker auf X. Deutschland unterstütze das Ziel von US-Präsident Donald Trump, den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden. Ergebnis müsse ein gerechter und dauerhafter Friede sein. Wadephul betont mit Blick auf die Videokonferenz der Außenminister: „Wo unsere Sicherheit berührt ist, müssen wir mitentscheiden.“ Deswegen habe man sich mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas beraten..

+++ 21:16 Bericht: Russische Bürgerin beschwert sich über Bombardierung durch eigene Luftwaffe +++
Die russische Luftwaffe hat offenbar Ziele im eigenen Land in der Region Belgorod bombardiert. Das berichtet der „Kyiv Independent“ unter Berufung auf Aufnahmen von Anrufen russischer Bürger, die der ukrainische Geheimdienst HUR veröffentlichte. „Es ist schrecklich. Um fünf Uhr gab es eine riesige Explosion“, hört man eine Frau demnach einer Aufnahme sagen. „Und das waren unsere Flugzeuge. Sie wurden auf dem Radar entdeckt, und um nicht getroffen zu werden, warfen sie (eine Bombe) auf einen Gemüsegarten. Warum fliegen sie über bewohnte Gebiete?“

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.