Die Regierung verspricht teure Leistungen und wälzt die Kosten auf die Sozialversicherungen ab. Die Lasten müssen die Versicherten tragen – besonders Geringverdiener.

12. August 2025, 7:27 Uhr

116
Kommentare

Zusammenfassen

Schließen
Artikelzusammenfassung

Die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche warnt vor Belastungen für die deutschen Sozialsysteme und fordert eine längere Lebensarbeitszeit. Die finanzielle Schieflage wird durch politische Entscheidungen verstärkt, wie die Sicherung des Rentenniveaus bis 2031. Experten kritisieren, dass beitragsfremde Leistungen, die gesellschaftlichen Zielen dienen, nicht aus Steuermitteln finanziert werden. Der Bund generiert zusätzliche Lasten für die Sozialversicherungen, die letztendlich die Versicherten durch höhere Beiträge tragen müssen. Es besteht die Forderung nach mehr Transparenz und einer klaren Zuordnung der versicherungsfremden Leistungen zum Bundeszuschuss, um die Finanzierung der Sozialsysteme langfristig zu sichern.

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Gefällt mir

Gefällt mir

Gefällt mir nicht

Gefällt mir nicht

Send

Steigende Sozialabgaben: Der Druck auf die Sozialsysteme steigt. Das liegt vor allem an der demografischen Entwicklung. Aber nicht nur.

Der Druck auf die Sozialsysteme steigt. Das liegt vor allem an der demografischen Entwicklung. Aber nicht nur.
© [M] ZEIT ONLINE; verw. Bilder: plainpicture

Katherina Reiche ist nicht um deutliche Worte verlegen. Wie kaum ein anderes Regierungsmitglied warnte die Wirtschaftsministerin zuletzt vor zusätzlichen Belastungen für die deutschen Sozialsysteme. Der „Kipppunkt“ rücke immer näher, sagte die CDU-Politikerin. Zuvor sorgte ihre Forderung nach einer längeren Lebensarbeitszeit, um die Rentenbeiträge stabil zu halten, für Entrüstung.

Tatsächlich ist der Druck auf die Sozialsysteme enorm. Das liegt vor allem an der demografischen Entwicklung, aber nicht nur. Die finanzielle Schieflage wird auch durch politische Entscheidungen verstärkt. Gerade erst hat die Regierung beschlossen, das Rentenniveau bis
2031 bei 48 Prozent des jeweils geltenden Durchschnittslohns zu
sichern
. Außerdem, und das geht in der öffentlichen Debatte häufig unter, wälzt der Bund die Kosten für zahlreiche Leistungen an die Versicherten ab, die eigentlich eine
staatliche Aufgabe wären – und demnach auch aus Steuermitteln
finanziert werden müssten.