Gelsenkirchen. Nur eine Halle für zwei Gymnasien in Buer: Schulpflegschaft sieht die Belastungsgrenze erreicht. Eltern fordern rasche Verbesserungen. Petition sammelt 1300 Stimmen ein.

Daniel Nienhaus ist nicht nur Handball-Abteilungsleiter beim FC Schalke 04, sondern auch Vorsitzender der Schulpflegschaft beim Max-Planck-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer. Zusammen mit den Eltern der Schülerinnen und Schüler hat Nienhaus jetzt einen Brandbrief formuliert. Hintergrund: Unzumutbare Zustände im Schulsport.

„Die Sporthallensituation auf dem gemeinsamen Campus des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) und des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums (AvD) ist seit Jahren unzureichend und verschärft sich mit der aktuellen Bauplanung der Stadt weiter“, heißt es in dem Schreiben.

Im kommenden Jahr soll die veraltete AvD-Turnhalle abgerissen und durch eine neue Dreifachturnhalle ersetzt werden. Die Schulpflegschaft sieht das als „ überfälligen und grundsätzlich zu begrüßenden Schritt“, mahnt aber gleichzeitig an, dass die Planungen zu kurz greifen. Es sei nicht vorgesehen, auch dem MPG, dem zweiten großen Gymnasium auf dem Gelände, eine gleichwertige moderne Sportstätte bereitzustellen.

Schulsport läuft in Gelsenkirchen-Buer bis teilweise 20 Uhr abends

Die aktuelle Realität ist aus Sicht von Daniel Nienhaus und den Eltern „erschütternd“. Der Sportunterricht würde teilweise bis 20 Uhr abends stattfinden, obwohl der Unterrichtstag schon um 8:20 starten würde. Durch die Rückkehr von G8 zu G9 steigt die Schülerzahl am MPG mittelfristig um 210 bis 240 Schülerinnen und Schüler. „Eine Entwicklung, auf die bislang nicht infrastrukturell reagiert wurde“, heißt es in dem Schreiben. Weiter wird angeprangert, dass mit einer neuen Halle für zwei Gymnasien „keine ausreichenden und fairen Bedingungen“ herrschen.

Schulpflegschaft: Sportunterricht so nicht mehr realisierbar

Nach internen Berechnungen der Schulpflegschaft wird durch den Abriss der AvD-Halle und der damit verbundenen Umlegung des gesamten Sportunterrichts auf die noch vorhandene MPG-Halle Sportunterricht nicht mehr realisierbar. Aus Sicht der Schulpflegschaft „ein inakzeptabler Zustand.“ Das Sportabitur könne unter den gegebenen Umständen so nicht mehr im vollen Umfang angeboten werden.

Daniel Nienhaus ist Handball-Abteilungsleiter bei Schalke 04 und Vorsitzender der Schulpflegschaft des Max-Planck-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer.

Daniel Nienhaus ist Handball-Abteilungsleiter bei Schalke 04 und Vorsitzender der Schulpflegschaft des Max-Planck-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer.
© FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Elternschaft des MPG Gelsenkirchen startet Petition

Die Elternschaft des MPG hat daher eine Petition gestartet, in der sie konkrete Maßnahmen fordert und breite Unterstützung aus der Schulgemeinschaft erhält. Über 1300 Stimmen hat die Petition bereits eingesammelt. Die Elternschaft fordert nicht nur die Errichtung einer zusätzlichen Dreifachturnhalle für das Max-Planck-Gymnasium, sondern auch ein tragfähiges Übergangskonzept und transparente Einbindung der Elternvertretungen.

Schulpflegschaft sieht massiven Nachholbedarf bei Handball & Co.

„Darüber hinaus appellieren wir an die Stadt, die Chancen einer erweiterten Sportinfrastruktur auch im Hinblick auf den Vereinssport zu erkennen“, heißt es weiter in dem Brandbrief. Gelsenkirchen habe bei Hallensportarten wie Handball, Basketball oder Volleyball massiven Nachholbedarf. „Eine moderne Doppellösung mit zwei Dreifachturnhallen auf dem Campus MPG/AvD wäre ein starkes Signal für Bildung, Gesundheit und Sportförderung in unserer Stadt“, so die Schulpflegschaft.