Syncthing ist in Version 2.0.0 erschienen: Das freie Programm zur Dateisynchronisierung zwischen zwei oder mehr Computern erhält einige grundlegende Updates. Am wichtigsten ist der Wechsel der Datenbank von LevelDB zu SQLite. Das soll die Verwaltung und Wartung der Datenbank sowie die Zuverlässigkeit allgemein verbessern. Größere Installationen müssen sich nach der Aktualisierung auf Version 2.0.0 allerdings auf eine längere Migration einstellen.
Darauf müssen Nutzer beim Update achten
Gelöschte Einträge werden nicht mehr für immer in der Datenbank aufbewahrt; Syncthing entfernt sie künftig nach sechs Monaten. Diese Zeitspanne kann über die Option –db-delete-retention-interval konfiguriert werden. Hier fallen auch die modernisierten Kommandozeilen-Optionen auf: Sie sind ab Version 2.0.0 ausschließlich im Format –option nutzbar. Außerdem haben die Entwickler viele Optionen umbenannt oder zu Subkommandos zusammengeführt. Details finden Administratoren unter syncthing –help.
Hinzu kommt ein neues Logging-Format. Es setzt jetzt auf strukturierte Log-Einträge und erlaubt ein feingranulares Konfigurieren der Log-Level pro Paket. Syncthing führt den Level WARNING ein, zwischen INFO und ERROR. Ferner bietet INFO jetzt mehr Informationen, was die stattdessen entfernten Optionen –verbose und –logflags ersetzt. Per –log-level kann der standardmäßige Log-Level für alle Pakete vorgegeben werden, per STTRACE kann man den Log-Level für ein spezifisches Paket einstellen.
Die Erkennung von verschobenen Datenblöcken per Rolling Hash entfällt mit der neuen Version. Laut der Entwickler brachte die Funktion keinen effektiven Nutzen. Ohne ist der Scan- und Sync-Prozess schneller und effizienter. Zudem werden zwischen Syncthing-2.0-Geräten nun mehrere Verbindungen genutzt. Standardmäßig setzt die Software drei ein: eine für Indexdaten und zwei für den Dateiaustausch. Bei Konflikten mit gelöschten Dateien kann ein Löschvorgang als gewinnende Operation gelten. Dann verschiebt Syncthing die betroffene Datei zu den Konfliktkopien.
Keine fertigen Binaries mehr für Altsysteme
Beim ersten Start von Syncthing wird jetzt kein Standardordner mehr angelegt. Bei der Installation müssen Nutzer aber beachten, dass die Entwickler keine fertigen Binaries mehr für einige Systeme erstellen, darunter die ARM-Version für Windows sowie viele veraltete Plattformen. Syncthing kann ebenfalls per APT-Repository oder Docker-Image aufgesetzt werden. Neben all diesen großen Änderungen gibt es ebenfalls etliche kleinere Updates und Patches. Details hierzu sind in den Release Notes auf GitHub verfügbar.
Syncthing ist eine Open-Source-Software zur kontinuierlichen Synchronisation von Dateien zwischen mehreren Geräten. Sie kommt komplett ohne zentrale Server aus: Die Daten werden direkt per Peer-to-Peer-Verbindung übertragen und bleiben stets privat, da sie verschlüsselt zwischen den involvierten Geräten verschickt werden. Als Ziele haben sich die Syncthing-Entwickler neben dem Datenschutz hauptsächlich die Sicherheit der Dateien sowie eine möglichst einfache, automatisierte Nutzung auf die Fahnen geschrieben. Eine Anleitung zur Installation und zum Einsatz findet sich hier.
(fo)
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