Spricht man mit Heiko Volz über sein neues Kinderbuch „Martha Möwe auf Schatzsuche“, wird schnell klar: Er brennt für sein Projekt. Aus dem Redefluss kommt der Autor kaum heraus – zu viel Herzblut steckt in seiner Geschichte rund um die kleine Möwe Martha, die sich auf eine ganz besondere Reise begibt. Für Heiko Volz geht es beim Schreiben nicht nur um Unterhaltung. Es sind die Werte wie Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Freundschaft, die er Kindern mit diesen Geschichten mitgeben möchte. Und davon steckt eine ganze Menge in seinem neuen Buch „Martha Möwe auf Schatzsuche“.
Schwarzwald statt warmer Süden
Eigentlich wollte Martha, die kleine nordische Möwe, ans Mittelmeer. Auch wenn sie den Norden liebt, ist es ihr dort oft zu kalt. Also bricht sie auf – in Richtung Sonne und Meer. Doch ein Missgeschick bringt sie vom Kurs ab, und sie landet nicht etwa im warmen Süden, sondern mitten im Schwarzwald.
Als sie wieder zu sich kommt, findet sich Martha zwischen Tannen und fremden Waldbewohnern wieder. Zum Glück trifft sie schnell auf Erna Eule, die sich herzlich um sie kümmert. Und auch die anderen Tiere werden bald zu guten Freunden. „Martha ist eben eine Neigschmeckte“, sagt Volz lachend – eine Zugezogene, die ihren Platz erst noch finden muss.
Storch Sven kehrt plötzlich zurück
Ab hier beginnt das eigentliche Abenteuer der kleinen Schwarzwälderin. Seit knapp einem Jahr lebt Martha nun im Wald, in einem verlassenen Storchennest, das sie sich gemütlich eingerichtet hat. Doch dann kehrt der ursprüngliche Besitzer des Nestes zurück: Sven. Der etwas zu entspannte Storch mit großer Ähnlichkeit zu Bob Marley war einst nach Jamaika ausgewandert, konnte aber dem Heimweh nicht länger standhalten. Beim Aufräumen im Nest entdecken die beiden eine alte Schatzkarte – und ihre Reise beginnt.
Freundschaft zählt mehr als der Schatz
Auf ihrer Suche nach dem Schatz begegnen sie neuen Tieren, müssen Hilfe annehmen, aber auch geben. Sie erleben, dass Vertrauen und Zusammenhalt oft mehr wert sind als jedes Gold. „Am Ende ist es nicht der Schatz, der zählt“, sagt Volz, „sondern die Erfahrung und die Freundschaft.“
Ein bisschen „Pirat Neckarschreck“
Die Figur der Martha entstand aus Volz’ Liebe zur Nord- und Ostsee und vor allem durch seine Rolle als „Pirat Neckarschreck“, mit der er seit Jahren auf dem Neckar unterwegs ist und Ferienkindern fantasievolle Geschichten erzählt.
Über das schreiben, was man am besten kennt
Viele der Tiere in der Geschichte tragen Züge realer Menschen aus Volz’ Leben und nicht selten auch von ihm selbst. Auch als Kapitän hat ihn die Illustratorin Sibylle Mayer als Zeichnung verewigt. „Warum sollte man nicht über das schreiben, was man am besten kennt?“, sagt der erfahrene Autor mit einem Lachen.
Ein seit Jahrzehnten eingespieltes Team
Die Illustrationen, die Martha und ihre Welt zum Leben erwecken, stammen von Sibille Mayer. Seit fast 30 Jahren leben und arbeiten Mayer und Volz zusammen. „Wir sind ein einfach ein eingespieltes Team“, sagt er.
Auftakt zu einer Trilogie
„Martha Möwe auf Schatzsuche“ ist der Auftakt zu einer Trilogie. Bereits im September erscheint Band zwei – eine weihnachtliche Geschichte mit 24 Kapiteln. Es ist die Neuauflage eines 2021 veröffentlichten Adventskalender. Doch schnell wurde klar, dass Martha noch viel mehr zu erzählen hat. So wurde aus den Kurzgeschichten mit Ausmalkarten ein richtiges Buch. Im Frühjahr 2026 folgt dann Teil drei. Dann zieht es Martha erneut in die Ferne, dieses Mal aber auf einen anderen Planeten.
Obwohl Volz selbst keine Kinder hat, liegt ihm das Schreiben für die Jüngsten besonders am Herzen. Und ihre Rückmeldungen sind ihm wichtig: Bei Lesungen oder Ferienaktionen lauschen sie aufmerksam – und geben ehrliches Feedback. „Kinder sind die besten Kritiker“, sagt er. So wurde etwa Sven Storch, einst eine Nebenfigur in einer Weihnachtsgeschichte, zur Hauptfigur. „Die Kinder liebten ihn für seine entspannte Art.“ Volz hofft, dass Kinder sich von Martha und ihren Freunden inspirieren lassen: „Sie sollen neugierig bleiben, hilfsbereit und offen. Und vor allem sollen sie nie verlernen, wie viel man gemeinsam erreichen kann.“