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Faktencheck: Reinigen Wassermelonen den Magen?Wasssermelonen eignen sich gut als Snack an heißen Tagen. (Symbolfoto) © Christin Klose/dpa

Viel Trinken ist bei hohen Temperaturen das A und O. Auch wasserreiches Obst und Gemüse kann den Körper an heißen Tagen unterstützen. Einige Sorten sind besonders geeignet.

Fulda – Schweißtreibende Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke – der Sommer dreht in diesen Tagen voll auf. Der Deutsche Wetterdienst spricht von einer „extremen Wärmebelastung“ und „Tropennächten“ – also Nächten, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt. Vor allem bei älteren und kranken Menschen kann das zu Kreislaufproblemen und Atemwegsbeschwerden führen.

Was essen bei Hitze? Wasserreiche Lebensmittel gut an heißen Tagen

Aber auch gesunde Menschen sollten bei Hitze auf sich achten, sich möglichst an kühlen Orten aufhalten – und natürlich viel trinken. Denn der Körper verliert durch das Schwitzen mehr Flüssigkeit und Mineralstoffe, die wieder ausgeglichen werden müssen. Bekommt der Körper zu wenig Flüssigkeit, kann das zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Konzentrationsstörungen, Kreislaufprobleme, Muskelkrämpfe oder einem beschleunigten Puls führen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt bei normalen Temperaturen eine Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern Wasser pro Tag. Bei Hitze sollte diese Menge deutlich erhöht werden, um eine Dehydration zu vermeiden. „Doch auch über die Nahrung lässt sich Wasser aufnehmen. Leichte Kost mit einem hohen Wasseranteil ist ideal“, sagt Silvia Bürkle, Ernährungswissenschaftlerin und Mitgründerin des Ernährungsspezialisten Metabolic Balance. Sie erklärt, welche fünf Lebensmittel bei Hitze besonders geeignet sind:

Salatgurke: Die Salatgurke besteht zu 96 Prozent aus Wasser. Zusätzlich liefert das Gemüse Calcium, Eisen, Zink, Vitamin A, B-Vitamine und Vitamin C. Die meisten Nährstoffe befinden sich direkt unter der Schale. Daher sollte man Gurken vor dem Verzehr gründlich waschen und mit Schale essen. Gurken eignen sich sowohl im Salat als auch als wasserreicher Snack zwischendurch.

Video: Tipps für eine bessere Nachtruhe im Sommer

Blattsalate: Blattsalate wie Endivie oder Radicchio überzeugen im Sommer mit einem Wassergehalt von durchschnittlich 94 Prozent. Ein leichter Salat schmeckt an heißen Tagen nicht nur besonders gut, sondern versorgt den Körper gleichzeitig auch mit Flüssigkeit.

Tomaten: Tomaten enthalten ebenfalls 94 Prozent Wasser. Ihr hoher Wasseranteil macht sie kalorienarm, während sie gleichzeitig reich an Vitamin C, Kalium und sekundären Pflanzenstoffen sind. Das Carotinoid Lycopin verleiht der Tomate ihre rötliche Farbe und gehört zu den gesunden Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen und sogar Demenz-Erkrankungen vorbeugen können. Tomaten sind vielseitig einsetzbar: Sie passen in Salate, eignen sich für Bruschetta, Saucen oder Suppen wie das andalusische Gazpacho. Diese Suppe wird aus rohem Gemüse, Brot, Olivenöl, etwas Essig, Salz und Pfeffer zubereitet und kalt serviert.

Wassermelone: Wassermelonen sind ein äußerst beliebter Sommersnack mit einem Wassergehalt von rund 90 Prozent. Sie schmecken erfrischend und sind ebenfalls reich an Lycopin, dem sekundären Pflanzenstoff, der auch in Tomaten vorkommt.

Erdbeeren: Trotz ihres süßen Geschmacks sind Erdbeeren zuckerarm und haben einen Wassergehalt von etwa 90 Prozent. Sie enthalten reichlich Vitamin C, Folsäure und viele Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Eisen und Zink. Zudem liefern die Früchte Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe, die helfen sollen, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz vorzubeugen. Pur genossen, ohne fett- und zuckerhaltige Beilagen wie Eis oder Sahne, sind Erdbeeren sehr gesund und der ideale Sommersnack.

Auch die Krankenkasse AOK rät an heißen Tagen zu wasserreichem Obst und Gemüse und dazu, das Verdauungssystem bei Hitze nicht unnötig mit schweren, fettigen Speisen zu belasten, sondern die Ernährung anzupassen und leichtes Essen sowie viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Auf Alkohol verzichten und fettarme Speisen bevorzugen

Geeignet sind dabei Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees und Fruchtsaftschorlen mit einem Saft-Wasser-Verhältnis von nicht mehr als 1:3. Wer nicht gerne Wasser pur trinkt, kann es einfach und schnell selbst aromatisieren, beispielsweise mit Zitronen- und Orangenscheiben oder Beerenfrüchten, frischer Zitronenmelisse, Minze oder Gurkenscheiben.

Verzichten sollte man auf zuckerhaltige Getränke und auf Alkohol, da dieser dem Körper zusätzlich Flüssigkeit entzieht. „Wer bei Hitze Alkohol trinkt, riskiert schneller Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme oder Dehydrierung,“ betont auch die Techniker Krankenkasse.

Vorsicht: Diese sieben Ernährungsfehler sollten Sie bei Hitze tunlichst unterlassenWenn es sehr heiß ist, ist der Durst zwar groß, aber der Hunger bleibt dagegen oftmals aus. Wir essen automatisch weniger. Dennoch sollten Sie morgens darauf achten, ein gesundes Frühstück mit Kohlenhydraten zu sich zu nehmen. Müsli mit Haferflocken oder Vollkornbrot hält den Blutzuckerspiegel stabil und Sie können sich über den Tag besser konzentrieren. Beides leidet oftmals bei hohen Temperaturen.Fotostrecke ansehen

Auf ihrer Website empfiehlt die Techniker bei Hitze mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen und generell auf lauwarme Speisen und Getränke zu setzen. Zwar seien eiskalte Getränke verlockend, allerdings müsse die Flüssigkeit dann auf Körpertemperatur gebracht werden. „Das kostet Energie und erzeugt zusätzlich Wärme“, so die Experten. Eine kühlende und verdauungsfördernde Wirkung hätten hingegen Kräuter wie Minze, Zitronenmelisse, Koriander und Basilikum. „Sie lassen sich wunderbar in Salate, Joghurt-Dips, Getränke oder kalte Suppen integrieren.“

Indes stellen immer mehr Städte Hitzeaktionspläne auf. Auch die Stadt Fulda hat unlängst einen entsprechenden Plan verabschiedet.

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