Limbach-Oberfrohna.
In den vergangenen Wochen und Monaten kam es im Stadtgebiet vermehrt zu wilden Müllablagerungen, vor allem rund um die Container-Standorte.
Stadtverwaltung verstärkt Belohnung für Müllmelder
Die Situation hat sich zusätzlich verschärft, seitdem einige Altkleidercontainer nach Entscheidungen der Betreiber weggefallen sind. Um dem entgegenzuwirken, hatte die Stadtverwaltung die Auslobung der Belohnung in Höhe von 1.000 Euro verstärkt beworben.
Mit Erfolg: Mike Apt wohnt gegenüber eines wahren Brennpunkts von illegalen Müllablagerungen. Vor ein paar Wochen sah er vom Fenster aus, wie erneut Dinge einfach achtlos hingeworfen wurden. „Ich dachte mir, wenn das jeder macht, wird die Situation immer schlimmer“, erinnert er sich. „Also habe ich es gleich fotografiert. Wenn alle wegsehen, explodieren die Kosten für die Reinigung und dann fehlt das Geld für etwas anderes.“
Oberbürgermeister lobt direkte Kommunikation mit Stadtverwaltung
Oberbürgermeister Gerd Härtig ist voll des Lobes für solch Engagement: „Es ist immer richtig, sich gleich an die Stadtverwaltung zu wenden, an den Bürgermelder oder direkt ans Ordnungsamt. Wenn es mit Nicknames in den sozialen Medien steht, wie es zuletzt teilweise der Fall war, kommen wir nicht wirklich weiter.“ Generell möchte Härtig, dass die Bevölkerung mehr auf sich selbst aufpasst: „Wenn man weiß, dass in Deutschland pro Jahr Alttextilien weggeworfen werden, die um die 200 Stadien füllen würden, macht man sich schon so seine Gedanken.
Mülltrennung bleibt Herausforderung: Stadt reagiert auf Verstöße
Dazu kommt, dass generell Mülltrennung für einige Mitbürger immer noch Neuland ist. Trotzdem können wir uns das als Stadt nicht gefallen lassen und werden auch künftig bei solchen Vergehen rasch durchgreifen.“ Dies kann die Stadtverwaltung alleine regeln, ohne den Weg über Polizei und Gericht nehmen zu müssen. Dadurch geht vieles schneller: „Wenn alle mit aufpassen, bekommen wir die jeweiligen Täter. Und wenn wir uns alle selber an die Regeln halten, nicht nur bei Altkleidern, kann es irgendwann besser werden.“
Der Oberbürgermeister weiß jedoch auch durch den regelmäßigen Austausch mit Sebastian Meyer, dass es Täter aus allen Kulturen und Schichten der Bevölkerung gibt. Der Sachgebietsleiter des gemeindlichen Vollzugsdienstes rückt mit seinen Leuten aus, wenn es um illegalen Sperrmüll, Gartenabfälle oder auch Ärgernisse wie „Wildpinkeln“ geht. In Kürze wird die Verwaltung den Katalog von 2018 überarbeiten, um künftige Sätze für Straftäter festzulegen.
Müllfrevler zahlen für ihren Unrat: 1060 Euro Strafe für Täter
Die Täter, die Mike Apt überführte, müssen rund 1060 Euro zahlen. Darin sind die Belohnung und ein Teil des Aufwands enthalten.
Ein Team des Landkreises fährt jede Woche dienstags durch die Region und säubert die Containerstandorte. Bei der Ehrung Mike Apts war dies am Morgen erfolgt – wenige Stunden lag wieder alles voller Müll. „Viele Menschen nehmen das gar nicht mehr als Straftat wahr, aber das macht es trotzdem nicht akzeptabel“, so Gerd Härtig.