Der erdnahe Asteroid 2024 YR4 hat einen Durchmesser von etwa 60 Metern und könnte bei seiner übernächsten Annäherung an die Erde im Jahr 2032 auf dem Mond einschlagen. Das haben die ersten Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop James Webb ergeben, teilte das von der NASA koordinierte Internationale Asteroidenwarnnetzwerk mit. Die Ungenauigkeit bei dem ermittelten Durchmesser liegt demnach nur noch bei sieben Metern, die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid einen effektiven Durchmesser von mehr als 50 Metern hat, bei 92 Prozent. Ab dieser Größe müsste die Beratungsgruppe zur Planung von Weltraummissionen (SPMAG) bei der ESA aktiv werden. Ein Einschlag auf der Erde ist aber ausgeschlossen. Anders sieht die Sache dagegen beim Mond aus.
In dem vorläufigen Bericht heißt es weiter, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Einschlag auf dem Mond am 22. Dezember 2032 größer sei als Null. Konkretere Angaben hat der New Scientist in Erfahrung gebracht, die Wahrscheinlichkeit für einen Einschlag auf dem Erdtrabanten liegt demnach aktuell bei etwa zwei Prozent. Das heißt, es ist immer noch viel wahrscheinlicher, dass das nicht passieren wird. Damit eine solche Kollision von der Erde aus zu sehen sein würde, müsste sie aber auch noch auf der richtigen Seite und einer von der Erde aus einsehbaren Region geschehen. „Wir drücken die Daumen“, zitiert das Wissenschaftsmagazin den Astronomen Alan Fitzsimmons. Sollten alle Umstände passen, wäre es eine einzigartige Gelegenheit für die Forschung.
2024 YR wurde am 27. Dezember kurz nach seinem jüngsten Rendezvous mit der Erde entdeckt. Folgebeobachtungen haben dann ergeben, dass ein Einschlag des Asteroiden bei seiner übernächsten Begegnung nicht ausgeschlossen werden konnte. Mehrere Wochen und damit ungewöhnlich lange stand der Asteroid deshalb an der Spitze der Listen von ESA und NASA mit den aktuell gefährlichsten Himmelskörpern. Erst Ende Februar haben die Beobachtungsdaten dann ergeben, dass der Erde keine Gefahr droht. Aktuell liegt die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags bei 0,000019 Prozent. Zwischenzeitlich lag sie so lange über einem Prozent, wie bei keinem vergleichbaren Objekt zuvor.
(mho)