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Zurück in Frankfurt: Sebastian Gleim. © Tilo Wiedensohler/picture alliance/dpa
Rückkehrer Sebastian Gleim hat seinen Dienst bei den Skyliners angetreten
In der Basketball-City Mainhattan kennt sich Sebastian Gleim aus, so gut wie nur wenige andere, und das aus verschiedenen Perspektiven. Im Trainingszentrum der Frankfurt Skyliners, eingebettet ins Nordwestzentrum, hat er über sieben Jahre in den verschiedensten Funktionen gearbeitet, als Jugendtrainer und Nachwuchsleiter, Co-Trainer und schließlich Headcoach der Bundesligamannschaft, unter anderem, manches gleichzeitig. Und ist nach fast zweijährigem Wirken am anderen Ende der Welt zurück in der alten Heimat, in neuer Rolle als Geschäftsführer Sport. „Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein und viele Kollegen wiederzusehen, mit denen ich lange zusammengearbeitet habe“, sagt Gleim und weiß, was die jetzige Führungsposition angeht: „Das ist eine große Verantwortung. Wir haben viel Arbeit vor uns.“
Nach den ganzen Tätigkeiten im Hintergrund beginnen die Vorbereitungen auf die Ende September beginnende neue BBL-Saison gerade so richtig. Die Spieler sind in Frankfurt eingetroffen, die meisten medizinischen Untersuchungen und Leistungstests erledigt, am Donnerstag steht das erste gemeinsame Training an. „Alle haben Lust, dass es losgeht“, meint Gleim.
Nicht nur für ihn ist es ein Neustart, auch für den ganzen Club, bei einigen Personaländerungen, unter anderem einer ziemlich neu gemischten Mannschaft, nach acht Abgängen. Und einem anderen Headcoach als zum Beginn der vorigen Saison, nach dem sofortigen Bundesliga-Comeback. Als die Skyliners sich im März von Aufstiegstrainer Denis Wucherer trennten, übernahm Klaus Perwas, der ewige Frankfurter Co-Trainer, nicht zum ersten Mal. Aber diesmal dauerhaft, und künftig im Zusammenspiel mit Sebastian Gleim – wie früher auf anderen Skyliners-Ebenen, und unter anderem auch als Co-Trainer-Gespann der Nationalmannschaft unter dem langjährigen Frankfurter Trainer Gordon Herbert bei der Weltmeister-Sensation.
„Klaus und ich sind ganz eng verbunden. Das geht weit über Basketball hinaus, auch auf ganz persönlicher Ebene“, sagt Gleim. „Wir haben immer gut und erfolgreich zusammengearbeitet, in verschiedenen Konstellationen. Es geht uns beiden um die Sache: um den Basketball, um den Verein. Wir sind beide ziemlich direkte Typen, die besser werden, die gewinnen wollen.“
Gleim ist jetzt da, Sulzer nicht mehr
Schön sei es, wieder gemeinsam vor Ort zu arbeiten und nicht mehr über 20 000 Kilometer hinweg telefonieren zu müssen, zwischen Frankfurt und der Region Franklin in Neuseeland, wo Gleim bis zuletzt selbst als Headcoach tätig, aber schon lange vor dem offiziellen Dienstantritt am 1. August in die Skyliners-Entwicklung eingebunden war.
„Wir wollen Prozesse für die nächsten Jahre anschieben, um erfolgreich zu sein“, erklärt er. Angefangen beim Trainerstab, für dessen Komplettierung Gleim mit Joe Reddish und Samara Funnell seine Co-Trainer aus Franklin mitgebracht hat, die in Frankfurt noch zusätzliche Aufgaben übernehmen. Seine eigene Stelle ist ein wichtiger Punkt für weitere Professionalisierung: An einem Sportmanager, der sich gezielt um die Zusammenstellung des Teams kümmert, hat es zuvor gemangelt, eine Seltenheit in der Liga.
Unterdessen ist ein anderer Geschäftsführer gerade gegangen, was bei der Weiterentwicklung wiederum nicht hilft. Dass Thomas Sulzer, im März 2024 erst angeheuert, schon wieder aufgehört hat, lag dem Vernehmen nach auch an unterschiedlichen Auffassungen in der Zusammenarbeit mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Gunnar Wöbke – etwa rund um die Trennung von Wucherer oder Spielerverpflichtungen ohne dessen Einbeziehung betreffend.
Während mit dem gebürtigen Bad Hersfelder Sebastian Gleim, schon als basketballbegeisterter Jugendlicher oft in Frankfurt in der Halle, gerade ein neues Skyliners-Kapitel beginnt. Die Mannschaft ist weitgehend beisammen, nur ein wurfstarker Spieler für die Positionen drei und vier wird noch gesucht. „Wir haben weniger nach hinten geschaut, mehr nach vorne“, sagt er auf den Bau des Kaders bezogen, das gilt für den ganzen Prozess: einen Neustart unter alten Bekannten.