Bielefeld. Zuerst fällt der Blick auf den Teich. Er ist nicht einfach nur rund oder quadratisch, sondern schlängelt sich in die Landschaft. Zwischen hellen Sandsteinen plätschert das Nass in das 1,30 Meter tiefe Wasserbecken. „Wir haben das Haus 2020 gekauft“, sagt Jana Hermanns. Dass es schon über 100 Jahre alt ist, sieht man heute nicht mehr. Auch wenn der Familie, zu der Ehemann Lutz und drei Töchter gehören, klar war, dass eine Menge Arbeit auf sie wartet, ging es nach der Besichtigung Am Lauksberg plötzlich ganz schnell.

„Wir haben damals unseren Skiurlaub unterbrochen, um den Vertrag zu unterschreiben. Danach haben wir weiter Urlaub gemacht“, erzählt die 40-Jährige. Das Gadderbaumer Wohngebiet kannte sie schon: „Eine Freundin wohnt in der Nachbarschaft.“ Auch sei ein Spielplatz in der Nähe. Deshalb hat sich das Paar sehr schnell zum Kauf entschieden. Auch der letzten Bewohnerin, die in dem Haus geboren wurde, war wichtig, dass es erhalten bleibt. „Es gab Interessenten, die es abreißen und neu bauen wollten“, sagt die Personalmanagerin eines Modehauses.

Nach dem Einzug 2021 ging es sofort an die Sanierung und Gestaltung von Terrasse, Garten und Teich. „Dafür habe ich einen Kleinbagger gemietet“, berichtet Lutz Hermanns. Wichtig war den Bielefeldern, dass der Teich zum Schwimmen geeignet ist. 28 Tonnen Steine hat das Ehepaar verbaut. „Das ist Ibbenbürener Sandstein“, sagt der 41-Jährige. In der Stadt, die im Tecklenburger Land liege, gebe es ein Unternehmen, bei dem man sich Musterteiche ansehen könne.

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Natürliches Gartenparadies statt Tannen und Hortensien

Von den Arbeiten hat das Paar viele Fotos gemacht, in einem Album ist der Vorher-Nachher-Zustand dokumentiert. „Es gab hier eine große Rasenfläche, einige Tannen und drumherum Hortensien.“ Das Ziel, ein Gartenparadies – auch für Kleinlebewesen – zu schaffen, lag (noch) in weiter Ferne. „Aber wir haben uns das Projekt vorgenommen und Stück für Stück verwirklicht“, sagt die Mutter von einjährigen Zwillingen und einer vierjährigen Tochter.

Die Steinmauer des Teiches, an dessen Rand sich inzwischen Gräser im Wind wiegen, hat eine Höhe von 1,50 Meter. Inzwischen haben Molche Einzug in das klare Wasser gehalten, das mithilfe eines Filtersystems saubergehalten wird. Jana Hermanns freut sich: „Molche fressen kleine Schnecken. Wir hatten letztes Jahr so viele Schnecken, dass wir abends den Rasen nicht mehr betreten konnten.“ Auch Graureiher und Eisvogel haben am Schwimmteich schon Rast gemacht.

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Da die Familie Wert auf einen Naturgarten legt, sei eine chemische Bekämpfung mit Schneckenkorn nicht infrage gekommen. „Wir haben die Tiere dann abgesammelt.“ Auch wenn das Nahrungsangebot für die spanische Nacktschnecke in dem mehr als 1.000 Quadratmeter großen Garten groß ist, seien dieses Jahr nicht so viele der ungebetenen Gäste unterwegs. Neben heimischen Sträuchern und einem Beet mit bienenfreundlichen Pflanzen haben Hermanns auch einen Gemüsegarten angelegt.

Bauerngarten mit Stockrosen und Sonnenblumen


Der Gemüsegarten mit Gewächshaus. - © Barbara Franke

Der Gemüsegarten mit Gewächshaus.
| © Barbara Franke

„Er soll später wie ein Bauerngarten aussehen, mit einem Staketenzaun, an dem Stockrosen und Gladiolen wachsen. „Das erinnert mich an meine Kindheit in Enger“, sagt die dreifache Mutter, die jede freie Minute im Garten verbringt. „Mir ist wichtig, dass unsere Kinder lernen, woher die Nahrungsmittel kommen.“ Schon jetzt leuchten Sonnenblumen mit Eisenkraut, Gladiolen und Karden um die Wette.

Auch eine Benjeshecke, in der Vögel, Igel, Kaninchen, Käfer und viele andere Kleintiere Schutz finden, haben die Naturliebhaber angelegt. Gedüngt wird mit eigenem Humus, der bei der Zersetzung der Gartenabfälle im Komposthaufen entsteht. Erdbeeren, Zucchini, Rhabarber, Kürbisse, Bohnen, Rosenkohl, Möhren und Kartoffeln: In den Beeten wächst alles, was für ein leckeres Mittag- oder Abendessen benötigt wird. „Ich bin Hobby-Koch“, verrät Lutz Hermanns, für den Gartenarbeit ein Ausgleich zu seiner Tätigkeit als IT-Abteilungsleiter in einem großen Maschinenbauunternehmen ist.

Wettberwerb Schönster Garten in OWL – Zu Besuch bei Jana Hermanns

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Das Gewächshaus, in dem Paprika und Tomaten gerade reifen, hat er auch selber gebaut – aus recycelten Fensterrahmen. Ein bisschen versteckt befindet sich eine kleine Sitzecke, umrahmt von Sommerflieder, Zierquitten, einem Feigenbaum und heimischen Gehölzen. Dieses Jahr haben Jana und Lutz Hermanns zum ersten Mal am Tag der offenen Gartenpforte teilgenommen. „Es war viel los, 70 bis 100 Besucherinnen und Besucher waren über den Tag verteilt da“, berichten die Hausbesitzer. Der würzige Duft von Rosmarin, Thymian, Estragon und Oregano ließ so manchen Kräuterfan auf die Knie gehen, um an den kleinen Blüten zu schnuppern.

INFORMATION

Wettbewerb: Wer hat den schönsten Garten in OWL?

Die NW und das HK suchen in diesem Sommer den „schönsten Garten in OWL“. Zahlreiche Bewerber haben sich gemeldet, vielen Dank dafür! Die Redaktion hat jetzt die 14 spannendsten Gärten ausgewählt. Der hier vorgestellte Garten gehört dazu und hat die Chance auf den Sieg. Alle Teilnehmer aus OWL finden Sie im Laufe der kommenden Wochen auf der digitalen Themenseite. In der ersten September-Woche kann dort dann online abgestimmt werden.