Galerie mit 20 Bildern: Unleashed – Rock Hard Festival 2024

UNLEASHED sind der unerschütterliche Fels in der Brandung und „Fire Upon Your Lands“ ist ein massiver, mächtiger Brocken darin. Die von Johnny Hedlund und seinen Wikingern dort eingemeißelten Runen sind mehr als ein Versprechen, sie sind ein Schwur.

UNLEASHED – Der Fels in der Brandung

Seit über 35 Jahren sind und bleiben UNLEASHED ein Garant für klassischen schwedischen Death Metal der alten Schule. In nahezu regelmäßigen Abständen entfesseln die beständigen Todesblei-Veteranen einen neuen Sturm an heldenhaften, kraftvollen Schlachthymnen und haben dabei nie ihren Thorshammer abgelegt. „Fire Upon Your Lands“ ist das inzwischen 15. Studioalbum und setzt die in der nordischen Mythologie eingebettete Geschichte der Vorgänger „Odalheim“ (2012), „Dawn Of The Nine“ (2015), „The Hunt For White Christ“ (2018) und „No Sign Of Life“ (2021) fort. Dabei weicht die schwedische Todesblei-Institution nicht einen Fußbreit von ihrem unverwechselbaren, charakteristischen Viking Death Metal ab. Die Saga über die unerbittliche Jagd nach dem „White Christ“ geht ungebrochen weiter.

Die unerbittliche Jagd geht weiter

Eröffnet wird der Schlachten-Epos von „Left For Dead“. UNLEASHED mischen hier klassischen Heavy Metal mit aggressivem Death Metal. Massive Riffs, melodische Gitarren, treibende Rhythmen, wuchtiges Schlagzeug, dann entfesseln die Schweden nunmehr rasend mit fliegenden Leads im Schlachtgetümmel ihre volle Wut. Hedlund geifert harsch, bissig wie inbrünstig über das Schicksal des gefangenen Sohnes von „White Christ“, der zwischen Himmel und Vergessen taumelt. Gekrönt wird der Opener von einem richtig starken Gitarrensolo. Alles bekannte Zutaten, gekonnt und stimmig miteinander verwoben, typisch UNLEASHED.

„A Toast To The Fallen“ ist noch harscher. Brachiale Blast Beat-Stürme und groovendes Midtempo wechseln sich geschickt ab, erbarmungsloses wie vielseitiges Schlagzeugspiel, prägnante bis komplexe Riffs, melodische Leads, alles dynamisch, präzise wie zerstörerisch und zugleich atmosphärisch. „The Road To Haifa Pier“ schlägt in eine ähnliche Kerbe; direkt, treibend aggressiv, ohne Überraschungen. Frischer im Kontext von UNLEASHED wirkt da „War Comes Again“ mit seiner spannenden Struktur. Hier gibt es druckvolles Uptempo über wieselflinke Blast Beats bis hin zu fast schon chaotischen Passagen, explosive Riffs und harmonische wie sinistre Leads, Hedlund Growls und gesprochene Parts. In dem stark komponierten Stück stellen die Schweden ihre Fähigkeiten super heraus und wirken bissig wie hungrig.

Der Titelsong „Fire Upon Your Lands“ ist kompakt gehalten, im Midtempo stampfend mit vielschichtiger Gitarrenarbeit, eine Kampfansage! Das brutale wie fordernde „Loyal To The End“ lebt von seinen Tempowechseln und einer ordentlichen Portion Pathos im Refrain. UNLEASHED bieten mit „Midjardarhaf“ mehr Düsternis und Atmosphäre, schleppender, melodischer einerseits, dann wieder die tiefen Gitarren und Johnnys derbe Growls, die für die rohe Kraft stehen und ein kontrastreiches Bild zeichnen. „Hail The Varangians!“ ist eine typische Hymne mit epischem Charakter, schnellen Strophen, eingängiger Refrain und kernige Riffs.

Das Niveau bleibt hoch. Das epische „To My Only Son“ mischt düstere Melodischen mit pfeilschnellen Gitarren, Pathos mit nordischer Kälte. „Hold Your Hammers High!“ ist UNLEASHED pur. Hymnisch, mit mächtigem Mitsing-Refrain, treibende Rhythmen mit ordentlich Doublebass, kraftvolle Riffs und kriegerische Melodien. Das Finale bildet das aggressive „Unknown Flag“ mit hoher Geschwindigkeit, fesselnde Melodien und schwere Riffs.

Die gelungene, ausgewogene Produktion fängt sowohl die rohe Energie als auch die tiefe Klarheit ein. Druckvoll, transparent und präzise.

UNLEASHED bieten auf „Fire Upon Your Lands“ ihre typischen mitreißenden Hymnen mit allen Trademarks wie Mitsing-Parts, tiefergestimmte Gitarren mit wuchtigen Riffs, melodische Soli, grollender Bass, die markanten, präsenten Growls. Aggressive Eingängigkeit, Melodie und technische Finesse sind das unerschütterliche Fundament. Dabei gelingt es den Schweden, innerhalb ihrer eigenen Klangwelten griffiger, druckvoller und forscher zu klingen und sich nicht einfach zu wiederholen. Dazu tragen nicht wenige Thrash-Riffs wie das teils ordentlich gehobene Tempo bei, was für Abwechslung wie Spannung sorgt. Alben wie „Hell’s Unleashed“ oder „Sworn Allegiance“ ziehen da deutlich den Kürzeren. „Fire Upon Your Lands“ zeigt UNLEASHED lebendig, hungrig, kampfbereit und spielfreudig. Das Album ist ein epischer Ritt.

Ein epischer Ritt

UNLEASHED bleiben natürlich auch mit „Fire Upon Your Lands“ immer noch UNLEASHED. Gekonnt spielt die Band mit lebendiger Kraft alle ihre Stärken aus, bietet dazu noch erfrischende Nuancen in ihren spannenden, mitreißenden Hymnen. Eine würdige Erweiterung des eigenen Schaffens!