AUDIO: Zugverbindung von Deutschland nach Großbritannien geplant (1 Min)
Stand: 13.08.2025 16:30 Uhr
Deutschland und Großbritannien sollen mit Direktzügen verbunden werden. Das haben die Verkehrsminister beider Länder am Mittwoch in Hamburg vereinbart. Sie wollen auch beim Autonomen Fahren zusammenarbeiten.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) und seine britische Amtskollegin Heidi Alexander unterzeichneten am Mittwoch auf der Dachterrasse des Bernhard-Nocht-Instituts am Hamburger Hafen eine Erklärung, nach der eine Taskforce offene Fragen klären soll. „Wir setzen uns dafür ein, dass in den kommenden Jahren die ersten Züge unter dem Ärmelkanal direkt von Deutschland nach Großbritannien rollen können“, sagte Schnieder. Zunächst müssten aber gemeinsam mit Infrastrukturbetreibern und Bahnunternehmen Fragen rund um Grenz- und Sicherheitskontrollen geklärt werden.
Zeit- und Startpunkt für die Verbindung bleiben offen
„Eine durchgehende Verbindung würde das Reisen enorm vereinfachen und die Attraktivität der Zugreise deutlich erhöhen“, sagte Schnieder. Alexander sprach von einer wegweisenden Erklärung, die das Potenzial habe, eine bequeme Alternative zum Fliegen zu schaffen. Die Taskforce solle beide Länder näher zusammenbringen „und dem Tourismus, der Wirtschaft und dem kulturellen Austausch neue Möglichkeiten eröffnen“, sagte die Ministerin.
Nichts bekannt wurde allerdings über den konkreten Zeit- und Startpunkt der Verbindung. Hamburg hat vermutlich keine Chance, eher Köln und Frankfurt.
Auch autonomes Fahren Thema
Zuvor waren Schnieder und Alexander bei ihrem Hamburg-Besuch in einem selbstlenkenden Moia gefahren. Schnieder zeigte sich danach beeindruckt. „Autonomes Fahren ist die Zukunft der Mobilität. Deutschland soll Leitmarkt werden. Hamburg ist hier wirklich ein Vorbild“, sagte Schnieder.
Mit Alexander habe er sich über die Möglichkeiten ausgetauscht, „die in dieser Technologie stecken, und das, was wir gemeinsam dort anpacken müssen“. Die vom Bundesverkehrsministerium unterstützten Projekte in Hamburg hätten Vorbildcharakter für Deutschland, so Schnieder. „Wir wollen aus diesem Projektbetrieb in den Realbetrieb übergehen, aus den Erfahrungen lernen, die wir bisher hier gemacht haben und das weiter ausrollen.“