Hamburg – Von Berlin oder Hamburg mal schnell nach Frankfurt und von dort direkt nach London – ohne Umstieg, ohne Flugzeug, mit dem Zug durch den Eurotunnel? Genau das soll bald Realität werden.
Deutschland und Großbritannien bringen das Projekt einer direkten Verbindung beider Länder über Schienen weiter voran!
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) und seine britische Amtskollegin Heidi Alexander haben in Hamburg gemeinsam eine Erklärung unterzeichnet. „Wir setzen uns dafür ein, dass in den kommenden Jahren die ersten Züge unter dem Ärmelkanal direkt von Deutschland nach Großbritannien rollen können“, sagte Schnieder. Start soll dann in Frankfurt am Main sein.
Bundesverkehrsminister Schnieder und seine britische Amtskollegin Heidi Alexander
Foto: Marcus Brandt/dpa
Nach 5 Stunden in London
Schon länger ist die Deutsche Bahn mit der Bahngesellschaft Eurostar im Gespräch, um eine neue Strecke zwischen der Hessen-Metropole und der britischen Hauptstadt ab Anfang der 2030er Jahre zu ermöglichen.
► Bis zu vier Züge sollen täglich verkehren, mit einer Reisezeit von nur rund fünf Stunden. Denn wer derzeit mit dem Zug nach London will, muss den Umweg über Brüssel inklusive Umstieg machen.
Ein Handschlag besiegelt die Pläne für eine neue Direktverbindung der beiden Metropolen
Foto: Marcus Brandt/dpa
Noch ist das Projekt in der Planungsphase, doch eine Taskforce aus beiden Ländern soll jetzt die wichtigsten Fragen klären – etwa zu Grenzkontrollen, Sicherheitsstandards und benötigter Infrastruktur.
Schnieder nennt die Idee eine Möglichkeit, das Reisen enorm zu vereinfachen und die Attraktivität der Zugreise deutlich zu erhöhen. Alexander betont das wirtschaftliche Potenzial: Der Bahnverkehr könne nicht nur Tourismus und Handel ankurbeln, sondern auch Arbeitsplätze schaffen – und dabei eine echte Alternative zum Flugzeug bieten.
Die Taskforce solle beide Länder näher zusammenbringen „und dem Tourismus, der Wirtschaft und dem kulturellen Austausch neue Möglichkeiten eröffnen“, sagte die Ministerin.