Nach dem Abitur engagieren sich zwei Männer und drei Frauen aus dem Ruhrgebiet mit dem „Seitenwechsel“-Programm des Bistums Essen ein Jahr lang als Freiwillige in Panama, Peru und Costa Rica. Dort helfen sie in Schulen, Kinder- und Jugendzentren, lernen Spanisch – und sammeln jede Menge wertvolle Erfahrungen.
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Lorenzo, Lena, Nelly Tom und Clara (v.l.) sind die fünf neuen „Seitenwechsel“-Freiwilligen im Bistum Essen. Foto: Oliver Müller | Bistum Essen
Junge Erwachsene aus Essen, Bochum und Gladbeck fliegen als Auslandsfreiwillige nach Panama, Peru und Costa Rica
Programm ist Teil des bundesweiten entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes „weltwärts“
Bewerbungen für das Programm „Seitenwechsel“ 2026/2027 ab sofort möglich
Das Abi in der Tasche und dann raus in die Welt – fünf junge Menschen aus Essen, Bochum und Gladbeck nutzen das „Seitenwechsel“-Programm des Bistums Essen, um als Auslandsfreiwillige für ein Jahr nach Panama, Peru und Costa Rica zu gehen.
Lorenzo hilft in Panama in einer Schule der Amigonianer
Lorenzo Befumo absolviert sein „Seitenwechsel“-Jahr in Panama. Foto: Oliver Müller | Bistum Essen
Lorenzo Befumo ist der erste der fünf, der sich in knapp zwei Wochen ins Flugzeug setzt. Der Gladbecker wird dann in Panama in der Schule Escuela Vocacional de Chapala zuhause sein. Die Einrichtung des Amigonianer-Ordens einige Kilometer westlich von Panama City betreut zwischen 150 und 200 Jugendliche, die aus eher schwierigen Verhältnissen stammen. In der Schule erhalten sie Unterricht und eine berufliche, vor allem handwerkliche Orientierung. Außerdem gibt es ein Freizeitprogramm, das wohl auch Lorenzo mitgestalten wird. „Ich wollte nach dem Abi auf jeden Fall ein Jahr etwas Anderes machen als Schule oder Uni. Dabei wollte ich nicht nur für mich, sondern auch für andere arbeiten und neue Seiten der Welt kennenlernen“, sagt der junge Mann. Nicht nur dafür sollte in Panama genug Gelegenheit sein, sondern sicher auch zum Austausch mit den Ordensgeistlichen in Chapala – denn nach seiner Rückkehr plant Lorenzo, Theologie zu studieren.
Clara und Tom gestalten in Lima Freizeitangebote für Kinder
Clara Laskowski und Tom Orzel fliegen in die peruanische Hauptstadt Lima. Foto: Oliver Müller | Bistum Essen
„Seitenwechsel“ ist Teil des bundesweiten entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes „weltwärts“ und wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Im Bistum Essen wird das Programm von Eva Rausche organisiert, Referentin für Weltkirchliche und Mission. Sie hat die jungen Menschen in zahlreichen Treffen auf ihren Auslandseinsatz eingestimmt, so dass Clara Laskowski sagt: „Man kann sich sicher nicht auf alles vorbereiten – aber zumindest für das, was wir planen konnten, fühle ich mich richtig gut vorbereitet.“ Die Essenerin, die wie Nelly Schywalsky ihr Abitur an der B.M.V.-Schule gemacht hat, fliegt Ende August zusammen mit dem Bochumer Tom Orzel nach Peru. In der Hauptstadt Lima werden die beiden in der Tagesbetreuung Hogar Amor de Dios der großen Ordensschule „Institution Fe y Alegría 24” eingesetzt. Clara hat von ihrer Schwester von „Seitenwechsel“ erfahren. „Ich möchte in meinem Auslandsjahr etwas machen, was wichtig ist“, sagt sie. Tom hat ein Freund von der „Seitenwechsel“-Einsatzstelle in Peru erzählt und davon, dass gerade die Freizeitbetreuung der Kinder im Hogar Amor de Dios „auf die Freiwilligen angewiesen ist“. Zusammen mit Clara freut er sich darauf, in Lima über die Kinder auch die Kultur der Menschen kennenzulernen. Und die Sprache? „Ich habe ein bisschen mit einer App gelernt und bekomme jetzt noch einen Crash-Kurs“, sagt Clara – aber Eva Rausche beruhigt: Egal ob die Freiwilligen schon Spanisch können oder nicht – „alle bekommen vor Ort noch einen Sprachkurs“.
Nelly und Lena helfen in zwei integrativen Kinder- und Jugendzentren in Costa Rica
Lena van Bevern und Nelly Schywalsky (von links) werden in Costa Rica in zwei integrativen Kinder- und Jugendzentren arbeiten. Foto: Oliver Müller | Bistum Essen
Einen Sprachkurs hat Claras Freundin Nelly nach einigen Jahren Spanisch in der Schule vielleicht weniger nötig – und doch möchte auch sie die Sprache bei ihrem Freiwilligendienst in Costa Rica noch verbessern und am Ende „am liebsten richtig fließend Spanisch sprechen“, sagt sie. Denn nach ihrem „Seitenwechsel“-Jahr möchte Nelly erst als Flugbegleiterin und später im Bereich Tourismus arbeiten. Zusammen mit der Essenerin Lena van Bevern fliegt sie Ende August nach Costa Rica. In der Hauptstadt San José werden die beiden im Verein ASONI (Asociación de la Sonrisa por los Niños) tätig sein, der in zwei integrativen Zentren mehr als 470 Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen betreut. Nelly freut sich auf die Arbeit mit Kindern – schließlich hatte sie zuletzt Pädagogik im Leistungskurs – und auch Lena ist voller Vorfreude und Neugier: „Für mich war immer klar: Wenn ich mit der Schule fertig bin, bin ich weg – ganz weit weg“, erzählt Lena und ergänzt: „So lange ich lebe, möchte ich möglichst viele verschiedene Eindrücke sammeln.“ Zugleich sieht sie sich in Costa Rica „mehr als Lernende, denn als Helfende.“ Sie ist „gespannt auf den Sprung ins kalte Wasser“, in eine fremde Kultur, mit einer fremden Sprache und ganz vielen neuen Menschen. Etwas Besseres, so scheint es, kann den fünf „Seitenwechslern“ nicht passieren.
Jetzt für „Seitenwechsel 2026/2027“ bewerben
Wer im kommenden Sommer mit dem „Seitenwechsel“-Programm des Bistums für ein Jahr nach Mittel- und Südamerika oder ins afrikanische Tansania gehen möchte, kann sich ab sofort für einen Platz als Auslandsfreiwillige oder –freiwilliger bewerben. „Seitenwechsel“ ist Teil des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes „weltwärts“ und wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Jedes Jahr entsendet das Bistum Essen bis zu zehn Freiwillige im Alter zwischen 18 und 28 Jahren. Alle Informationen und Kontakte gibt es hier: https://bistum.ruhr/seitenwechsel
Ansprechpartnerin
Referentin für Weltkirche und Mission
Eva Rausche
Zwölfling 16
45127 Essen