Stand: 13.08.2025 21:03 Uhr
Die Stadt Hannover will Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufnehmen. Nun hat Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) den Bund um Unterstützung für das Vorhaben gebeten.
Ministerpräsident Lies hat sich hinter die Initiative der Stadt Hannover gestellt, Kinder aus dem Gaza-Streifen und Israel aufnehmen zu wollen. Lies sprach am Mittwoch in Hannover von einem starken Signal. Zuvor hatte er sich mit dem Präsidenten des Landesverbands der Jüdischen Gemeinde Hannover, Michael Fürst, und dem Vorsitzenden der Palästinischen Gemeinde, Yazid Shammout, zum Gespräch in der Niedersächsischen Staatskanzlei getroffen. Der Ministerpräsident betonte, er habe sich schriftlich an das Bundesaußen- und Innenministerium gewandt. Er sei zuversichtlich, zeitnah ein Signal der Unterstützung zu bekommen.
Acht Städte unterstützen Initiative aus Hannover
Der Vorsitzende der Palästinischen Gemeinde, Shammout betonte, er sei dankbar für die Unterstützung des Landes. Das sei wichtig, um in Berlin Gehör zu finden. Die Stadt Hannover hatte die gemeinsame Initiative mit der palästinensischen und der jüdischen Gemeinde Ende Juli vorgestellt. Mittlerweile hätten sich acht Städte angeschlossen, so Shammout. Die Umsetzung erfordert Entscheidungen des Bundes, etwa zu Einreiseverfahren und Kostenübernahme bei Flügen. Der Präsident des Landesverbands der Jüdischen Gemeinde Hannover, Fürst, zeigte sich zuversichtlich, dass der Bund die nötigen Visa möglich machen werden. Das Auswärtige Amt hatte allerdings zuletzt wenig zustimmend auf die Initiative reagiert.
Das Auswärtige Amt hat kritisch auf den Vorschlag mehrerer deutscher Städte reagiert, verletzte Kinder aus dem Gazastreifen oder Israel aufzunehmen. Die Idee sei lediglich „nett für den Wahlkampf“, sagte Staatsministerin Güler.
Treffen der palästinensischen und jüdischen Gemeinde in Hannover
Die palästinensische und jüdische Gemeinde in Niedersachsen pflegen seit vielen Jahren einen engen und regelmäßigen Austausch. Sie betonten bei dem Treffen am Mittwoch in Hannover den guten Kontakt und das friedvolle Miteinander. Bei den Treffen geht es für gewöhnlich nicht um die ganz aktuelle Tagespolitik.
Für SPD-Sprecher Adis Ahmetovic ist eine Luftbrücke „ineffizient“. Dienstag sind zwei A400M in Wunstorf bei Hannover gestartet.
Die Landesregierung begrüßt die Initiative, 20 Betreuungsplätze für Kinder sofort zur Verfügung zu stellen.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 13.08.2025 | 19:30 Uhr