Berlin – Am Mittwoch wurde an der Gedenkstele für Peter Fechter in der Zimmerstraße in Berlin-Kreuzberg dem Mauerbau vor 64 Jahren und den zahlreichen Opfern gedacht.

Am 13. August 1961 begann das SED-Regime mit dem Bau der mörderischen Berliner Mauer, die die Stadt brutal in zwei Hälften zerschnitt und Familien zerriss. Bei Fluchtversuchen wurden etwa 140 Menschen getötet.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU), Friede Springer, Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses sowie die Geschäftsträger der Alliierten-Botschaften nahmen an der Kranzniederlegung zum Gedenken an die Mauertoten teil.

Rund um die Stele wurden viele Kränze und Blumengestecke abgelegt

Rund um die Stele wurden viele Kränze und Blumengestecke abgelegt

Foto: Christian Spreitz/BILD

„Der 13. August 1961, der Bau dieser Berliner Mauer, gehört zu Berlin. Es war ein trauriger Tag in unserer Geschichte. Aber das Schöne ist: Am Ende hat die Freiheit gesiegt. Am 9. November 1989 ist dieses Monstrum eingestürzt. Berlin ist heute eine freie Stadt, in der jeder in Freiheit leben kann“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner.

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„Aber die Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit. Sie muss geschützt und bewahrt werden, es muss tagtäglich für sie gekämpft werden. Der 13. August ist ein mahnendes Beispiel dafür, dass wir niemals zu selbstsicher sein sollten, dass die Freiheit selbstverständlich ist.“

Auch für Friede Springer ist das Gedenken unverzichtbar: „Für mich ist dieser Tag sehr wichtig, und es ist entscheidend, dass wir ihn nicht vergessen. Es muss mehr darüber aufgeklärt werden, was hier passiert ist.“

Evelyn Zupke, Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, betont: „Es ist wichtig, jedes Jahr am 13. August an die Schandmauer, die innerdeutsche Grenze und die Opfer sowie ihre Angehörigen zu erinnern“

Evelyn Zupke, Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, betont: „Es ist wichtig, jedes Jahr am 13. August an die Schandmauer, die innerdeutsche Grenze und die Opfer sowie ihre Angehörigen zu erinnern“

Foto: Christian Spreitz/BILD

Peter Fechter an der Mauer erschossen

An der Stele wird an das erschütternde Schicksal von Peter Fechter erinnert. Der damals 18-jährige Handwerker aus Weißensee wurde am 17. August 1962 beim Fluchtversuch in den Westen von DDR-Grenzsoldaten an der Zimmerstraße erschossen. Schwer verletzt und ohne medizinische Hilfe lag Fechter eine Stunde lang im Stacheldraht, bevor er abtransportiert wurde.

Am 17. August 1962 wurde Peter Fechter (18) an der Berliner Mauer getötet

Am 17. August 1962 wurde Peter Fechter (18) an der Berliner Mauer getötet

Foto: picture-alliance / dpa

Die Peter-Fechter-Stele des Künstlers Karl Biedermann gibt vielen der unbekannten Mauertoten ein Gesicht. Sie wurde vor 26 Jahren von Axel Springer gestiftet.

Auch an weiteren Orten, wie der Kapelle der Versöhnung und der Gedenkstätte an der Bernauer Straße, wurden Kränze niedergelegt und den Toten gedacht.