An einem jüdischen Gotteshaus in Berlin kam es einmal mehr zu einer Straftat. Ein Mann hat vor einer Synagoge die israelische Flagge abgerissen.
Der 51-Jährige wollte am Dienstagnachmittag gegen 16 Uhr trotz eines bestehenden Hausverbotes das jüdische Gotteshaus an der Oranienburger Straße betreten, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Als ihm das verwehrt wurde, riss er an einer vor der Synagoge gelegenen Gedenkstätte die Flagge ab und warf sie auf den Boden.
Alarmierte Einsatzkräfte brachten den Mann auf eine Polizeiwache. Nach Aufnahme seiner Personalien konnte er seinen Weg fortsetzen. Der Staatsschutz ermittelt wegen Hausfriedensbruchs und der Verletzung von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten.
Synagogen in Deutschland waren bereits vor dem 7. Oktober 2023 Ziel von Vandalismus und antisemitischer Taten. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel stiegen die Zahlen vor allem in der Hauptstadt massiv an. So hatten beispielsweise zwei Täter im Oktober 2023 die Synagoge in der Brunnenstraße in Berlin-Mitte mit Molotowcocktails attackiert. Das Gebäude, in dem sich neben der Synagoge noch eine jüdische Schule und Kita befindet, ist jedoch nicht in Brand geraten.
Die Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnete Neue Synagoge war das größte jüdische Gotteshaus Berlins. Es wird unter anderem für Ausstellungen genutzt. Die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum erinnert dort an die Geschichte und das Schicksal der Berliner Juden. Auch jüdische Gottesdienste finden dort wieder statt.