Sie will die Nachfolge von Gelsenkirchens amtierender Oberbürgermeisterin und ihrer Partei-Kollegin Karin Welge antreten: Andrea Henze kandidiert bei der Kommunalwahl in NRW für die SPD. Gegenüber DER WESTEN hat sie verraten, wie sie mit Hilfe ihres „Aufstiegsplans“ Gelsenkirchens Image wieder auf Vordermann bringen möchte.
Arbeitslosigkeit, Müll, Armut: Gelsenkirchen hat ein Image-Problem. Zuletzt machte die Pott-Stadt deutschlandweit Schlagzeilen, als die AfD bei der letzten Bundestagswahl die meisten Zweitstimmen holte – und so an der SPD vorbeizog (wir berichteten). Nun soll es bei der Kommunalwahl für die SPD mit OB-Kandidatin Andrea Henze wieder besser laufen – so lautet zumindest das Vorhaben.
Ordnung und Sauberkeit sind Thema
„Mir ist das Thema Aufstieg wichtig. Damit kann der Aufstieg eines Einzelnen gemeint sein, aber auch der Aufstieg einer ganzen Gesellschaft. Und ich stehe für den Aufstieg der ganzen Stadt. Wir haben viele Herausforderungen und deshalb wird es in dem Aufstiegsplan verschiedene Stufen geben, die viele Themen abdecken“, betont Henze.
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Zwei Punkte ihres Plans sind Ordnung und Sauberkeit. „Wenn ich mich mit den Menschen draußen unterhalte, dann sind das große Themen bei ihnen“, sagt Henze. Vor allem Gelsenkirchen-Schalke ist geprägt von Schrottimmobilien, Leerständen und vermüllten Hinterhöfen. In einer TV-Reportage äußerte sich eine Gelsenkirchenerin kurz nach der Bundestagswahl im Februar zu den Problemen der Stadt. „Dat ist alles hier in die Brüche gegangen“, lautete ihr vernichtendes Urteil (wir berichteten).
Henze will Stadt für Investoren attraktiv machen
Henze will gegensteuern. „Ich habe in meinem Plan viele Maßnahmen, die direkt auf das Müllthema einzahlen“, betont sie. Unter anderem möchte sie gegen Schrottimmobillien vorgehen. Sie fordert seriöse Investoren dazu auf, in Projekte in Gelsenkirchen zu investieren. Doch ein einfaches Vorhaben ist das nicht. Immerhin klebt der schlechte Ruf Gelsenkirchen wie Kaugummi am Schuh. Dass die Stadt daher nicht unbedingt an erster Stelle für potenzielle Investoren stehen dürfte, liegt auf der Hand.
Doch Henze appelliert, auch die schönen Seiten an Gelsenkirchen zu sehen. „Dass wir Herausforderungen haben, will keiner leugnen. Bochum war vor 15 Jahren auch nicht da, wo es jetzt ist, und hat den Turnaround geschafft. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das auch schaffen“, betont sie.
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Dabei verweist Henze auf Bochums Ausrichtung in Bezug auf wirtschaftliche Themen. Dazu zählt auch das Projekt „MARK 51°7“. Nach der Schließung des Opelwerks werden auf dem dortigen Gelände technologieorientierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen beheimatet werden. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich fiel am 21. Oktober 2024 der Startschuss. „Bochum hat da schnell agiert im Wirtschaftsbereich“, findet Henze. Kann Gelsenkirchen hier nachziehen?