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Aufgeweichte Campingflächen erschwerten Wacken-Fans die Abreise. Ein Besucher teilte seinen Frust über das Festival auf Social Media.

Wacken – Das 34. Wacken Open Air (W:O:A) ist nach vier Tagen zu Ende gegangen. Trotz reichlich Matsch und Schlamm nach bis zu 39,3 Litern Regen pro Quadratmeter zum Start feierten die Metalfans eine Party getreu dem Motto „Rain or shine“ (Regen oder Sonnenschein).

Das Festival löst jedes Jahr unterschiedliche Reaktionen aus: Während die einen von der einzigartigen Atmosphäre schwärmen, sehen andere nur Schlamm und Chaos. Ein Besucher hat jetzt seinem Ärger über das Festival 2025 freien Lauf gelassen – er ist damit nicht der erste, der seinem Wacken-Frust freien Lauf lässt.

Wacken im Schlamm: Gewitter und Dauerregen begleiten das Festival – die BilderWacken Open Air 2025 läuft - die besten FotosFotostrecke ansehen„Nie wieder Wacken“ – Besucher übt scharfe Kritik an Organisation und Camping-Chaos

Auf Facebook zieht er ein Fazit: „Nie wieder Wacken!“ Seine Kritik ist umfassend: Von organisatorischen Pannen über den Schlamm bis hin zu überteuerten Preisen – nichts blieb verschont. Der Besucher reiste 800 Kilometer mit dem Wohnanhänger an, nachdem ihm Radio Bob einen Stellplatz mit Stromanschluss zugesichert hatte.

Besonders ärgerte sich der Besucher über die Campingplatz-Situation. Obwohl Radio Bob einen Stellplatz mit Stromanschluss versprochen hatte, musste er seinen Wohnanhänger dreimal in 24 Stunden auf- und abbauen. Die Security wusste offenbar selbst nicht, wo die Camper hingehörten. „Kein Strom, obwohl versprochen. Null Hilfe, null Organisation“, bemängelte der User anonym in einem Facebook-Beitrag.

Wacken Open Air 2025 läuft - die besten FotosWacken 2025: Fotos zeigen Freude und Schlamm gleichermaßen © Frank Molter & Marcus Brandt (dpa)Festival im Schlamm: Infrastruktur sorgt für Frust bei Wacken-Besuchern

Der Wacken-Besucher zeigte sich außerdem von der Gelände-Infrastruktur enttäuscht. „Das gesamte Festivalgelände im kniehohen Schlamm, jeder Weg eine Schlammschlacht“, schrieb er. Nach fast drei Jahrzehnten habe man, so sein Vorwurf, keine nachhaltigen Maßnahmen zur Entwässerung oder Befestigung der Hauptwege ergriffen. „Aber nein, Besucher dürfen im Matsch versinken“, kommentierte er.

Wacken-Hintergrund:

Das 34. Wacken Open Air ist vorbei – und hat erneut seinen Kultstatus als eines der größten Metal-Festivals weltweit unter Beweis gestellt. Trotz wechselhaften Wetters mit Regen zu Beginn kamen laut Berichten rund 85.000 Besucher aus aller Welt nach Schleswig-Holstein, um auf dem ausverkauften Gelände über 200 Bands auf neun Bühnen zu erleben. Internationale Top-Acts wie Guns N’ Roses, Machine Head, Gojira, Within Temptation, Papa Roach, Saltatio Mortis und BAP waren für viele Fans die Highlights.

Problematisch sei auch die Situation am Abreisetag gewesen: „Wir mussten am Abreisetag um 5 Uhr morgens selbst durchs Gelände, um irgendwo einen Traktor zu finden, der uns rauszieht. Gefunden haben wir einen, aber es hat bis 8:30 Uhr gedauert, bis wir endlich frei waren.“

Auch die Polizei bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die schwierige Abreisesituation. Durch den aufgeweichten Boden auf den Campingflächen brauchten die Fans länger für das Verlassen der Plätze. Zudem seien viele Festivalgäste bereits am Samstag oder in der Nacht abgereist. 

Wacken 2025: Besucher bemängelt Soundqualität, Band-Auswahl und hohe Preise – und bekommt selbst Shitstorm ab

Doch damit nicht genug. Auch das Lineup schmeckte ihm nicht. Guns N‘ Roses, einer der Headliner, lieferten laut dem Besucher eine „mega schlechte“ Show ab – mit übersteuertem Sound, der „kaum zu ertragen“ war. Auch der Rest der Bands sei größtenteils enttäuschend, „bis auf ein paar kleine Ausnahmen“. Bei den Preisen sieht der User pure „Gier“: Im Schnitt zehn Euro für jedes Bier oder jeden Snack seien Abzocke.

Der Facebook-Post und die ausgeprägte Kritik am Festival stößt in der Wacken-Community auf wenig Verständnis. Eine Nutzerin kommentierte: „Erstmal findet Wacken auf einem ACKER statt… wieso rechnet man da überhaupt mit befestigten Wegen???“ Sie korrigierte auch die Preisangaben: „Bier gabs in Büchsen im Farmers Market für € 2,80, also NIX 10 Euro! Erstmal richtig informieren, dann rum labern! Schnaps im Dörfle für € 3,- bekommen“. Damit steht fest: Auch nach dem Festival geht es noch hoch her. (jal)