Spanien hat die EU
offiziell um Hilfe bei der Bekämpfung zahlreicher Waldbrände gebeten. Am Mittwochabend seien über den Hilfsmechanismus der Europäischen
Union zwei Löschflugzeuge angefordert worden, sagte Spaniens
Innenminister Fernando Grande-Marlaska dem Radiosender
Cadena SER. Die Anforderung sei eine Vorsichtsmaßnahme angesichts der
Wettervorhersage. 

Spanien befindet sich am zehnten Tag
einer Hitzewelle, die am Dienstag mit Temperaturen von bis zu 45
Grad Celsius ihren bisherigen Höhepunkt erreichte. Sie soll der
staatlichen Wetterbehörde zufolge bis Montag anhalten. 

Man wolle die Flugzeuge so schnell wie möglich
im Land haben, um sie bei Bedarf einsetzen zu können, sagte Grande-Marlaska. Spanien
sei zudem bereit, bei Bedarf weitere Hilfe wie etwa zusätzliche
Feuerwehrleute anzufordern.

Tausende mussten Häuser verlassen

Infolge der Waldbrände starben zwei Menschen. Sieben weitere wurden mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht. Vier von ihnen schweben Behördenangaben zufolge in Lebensgefahr.

In Kastilien und Léon mussten mehr als 8.000
Menschen ihre Häuser verlassen. Auch in der angrenzenden Region Galicien
kämpfen Feuerwehrleute seit Tagen gegen die Flammen, die bereits rund
11.500 Hektar zerstört haben. Wegen eines Feuers nahe der Bahngleise ist
zudem die Zugstrecke zwischen Galicien und der Hauptstadt Madrid
gesperrt.

Brände in Portugal und Griechenland

Auch in Portugal ist die Feuerwehr gegen
mehrere Waldbrände im Einsatz, unter anderem in der Nähe der Stadt
Coimbra im Zentrum des Landes. Nahe der Stadt Trancoso hatten heftige
Windböen die Flammen in der Nacht zum Mittwoch wieder angefacht. 

© ZEIT ONLINE

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In Griechenland wird die drittgrößte Stadt Patras von einem Waldbrand
bedroht. Es gebe ein großes Feuer in der Nähe der antiken
Ausgrabungsstätte Voundeni rund sieben Kilometer vor Patras, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Heftiger Wind behindert demnach die Arbeit der Löschflugzeuge und erschwert die
Wasserbeschaffung auf See. Der Präsident
der Feuerwehrgewerkschaft, Kostas Tsigkas, sagte am Mittwochmorgen: „Wir stehen sicherlich vor den 24 schwierigsten Stunden“ der
bisherigen Waldbrandsaison. Allein am
Vortag seien 82 neue Brände registriert worden. Die griechische Regierung hatte am Dienstag
die EU formell um Hilfe bei den Löscharbeiten gebeten.

Waldbrand

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