Während zwölf Minuten in einer Gondel am Postplatz können sich Jugendliche und Ausbilder kennenlernen. Die IHK Dresden hat zum Azubi-Speed-Dating eingeladen. Bringt das was?

Dresden. Anika Hecker hat den Blick aus 55 Metern Höhe auf die Dresdner Innenstadt gar nicht genießen können: Die zwölf Minuten Fahrzeit im Riesenrad am Postplatz reichten gerade aus, ihre Mitfahrerin kennenzulernen und sich kurz vorzustellen. Außerdem hat die 18-Jährige „extreme Höhenangst, deshalb konnte ich mich nicht gut konzentrieren“.

Auf das Angebot zur Lehrstellensuche wollte die junge Frau aus Meißen trotzdem nicht verzichten. Schließlich hatten die Industrie- und Handelskammer Dresden (IHK) und die Arbeitsagentur zum „Azubi-Speed-Dating“ eingeladen und Vertreter von 20 Ausbildungsbetrieben dazugeholt. Sie boten am Mittwoch die Chance, in fast letzter Minute noch Lehrstellen für das beginnende Ausbildungsjahr zu finden.

Mehrere Kennenlerngespräche in Kabinen

Was Anika Hecker während der kurzen Fahrt über die Heidenauer Automatendreherei Susa S. Sauer GmbH & Co. erfahren hat, „klingt ganz gut“, sagt sie. Allerdings werde sie die Lehrstelle „leider nicht kriegen“. Das Unternehmen suche Realschul-Absolventen, sie habe aber nur Hauptschulabschluss. „Ich bin froh, dass ich überhaupt durch die Schule gekommen bin“, sagt die Bewerberin.