Viel Show, viel Regen – und Superstar Messi. Der Ex-Leipziger Emil Forsberg erklärt, worauf sich Thomas Müller (35/wechselt zu den Vancouver Whitecaps) in der MLS gefasst machen muss.
Vier Treffer in sieben Liga-Spielen, schon neun Tore insgesamt. Woher kommt Ihre starke Form?
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Emil Forsberg (33): „Ich fühle mich derzeit einfach gut, es macht Spaß, ich mache mir wenig Gedanken und fühle mich im Klub extrem wohl.“
Vergangenes Jahr führte der Weg mit New York bis ins MLS-Finale. Was ist dieses Jahr drin?
Wir hatten ein paar schwierige Wochen, aber jetzt kommen wir besser rein. Im letzten Drittel müssen wir einfach schärfer werden. Unser Ziel bleiben die Playoffs, darum kämpfen wir. Und dann kann alles passieren. Letztes Jahr haben wir es auch gerade so geschafft und haben uns dann Spiel für Spiel gesteigert.
Sie spielen nun anderthalb Jahre in der MLS. Was ist das für eine Liga?
Hier kann alles passieren. Es ist drumherum viel Show, aber die Menschen sind extrem sportbegeistert. Dazu das Wetter, das ist verrückt. Wir mussten zuletzt einige Spiele wegen Sturm unterbrechen. Also eines habe ich gelernt: Wenn es in den USA regnet, dann regnet es wirklich. Und wenn es windig ist, dann ist es wirklich, wirklich sehr windig. Und sportlich muss man sagen: Die Liga wird immer besser. Ich habe das Gefühl, sie wird für Spieler immer attraktiver.
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Quelle: BILD/Instagram @alishalehmann701.08.2025
Bayern-Rekordspieler Thomas Müller (35) steht vorm Wechsel zu den Vancouver Whitecaps. Ihre Meinung?
Thomas Müller in der MLS ist richtig geil! Vancouver ist auch eine tolle Stadt, er wird eine gute Zeit dort haben. Für die ganze Liga ist es eine Super-Geschichte. Thomas ist eine Legende in Deutschland, ich erinnere mich an viele hitzige Duelle mit ihm mit Leipzig. Amerika kann sich auf ihn freuen.
Was ist Vancouver für eine Mannschaft? Sind Sie mit Müller Titel-Favorit?
Natürlich sind sie ein Titel-Favorit mit Thomas Müller. Sie haben schon eine gute Mannschaft, jetzt kommt er noch dazu, sind klar auf Play-off-Kurs. Das kann richtig gut werden.
Wie nehmen Sie Weltfußballer Lionel Messi (38/Inter Miami) wahr, hat sich der Hype um ihn relativiert?
Ich glaube nicht, und das ist auch gut so. Er ist der größte Spieler der Fußballgeschichte, ein absoluter Weltstar. Wir haben neulich deutlich gegen ihn und Miami verloren: 1:5, bei uns daheim – und das ganze Stadion war voll mit Messi-Fans.
Haben Sie schon Anrufe aus dem Red-Bull-Kosmos bekommen, dass sie Ihren Ex-Kollegen Timo Werner endlich vom New-York-Wechsel überzeugen sollen?
(lacht) Dazu sage ich jetzt nichts.
Ihm liegt ein Vertragsangebot über zweieinhalb Jahre vor. Was raten Sie ihm?
Natürlich wäre es schön für uns, wenn er kommt. Ich weiß, welche Qualitäten er hat. Aber es ist immer leicht gesagt, am Ende muss alles passen. Ich hoffe, er trifft eine Entscheidung, die ihn glücklich macht. Denn er ist ein toller Mensch und Spieler.
Wie sehr verfolgen Sie noch Ihren Ex-Klub Leipzig?
Natürlich sehr, das ist ja sozusagen mein Verein. Und ich bin immer noch in Kontakt mit einigen Spielern wie mit KevKo (Kevin Kampl, d. Red.) und Pete (Gulacsi, d. Red.), der für mich immer noch der beste Keeper der Liga ist. Ich bin extrem gespannt auf die neue Saison – vieles ist neu, ein neuer Trainer, eine junge Mannschaft.
Rekordspieler Yussuf Poulsen (32) hat den Klub verlassen. Auch andere altgediente Spieler wie Lukas Klostermann (29) und Kevin Kampl (34) könnten RB verlassen. Blutet Ihnen da das Herz?
Der Yussi-Abgang hat mir schon etwas wehgetan. Ich hoffe, er bekommt noch einen richtigen Abschied, das ist mir ganz wichtig. Da bin ich dann auch auf jeden Fall dabei. Aber klar, das gehört zum Fußball leider dazu, alles hat ein Ende. Ich hoffe nur das Beste für alle Jungs und dass man sie mit Respekt behandelt.
Ihr Vertrag endet 2026. Ist dann Schluss?
Solange ich liefere und mich gut fühle, denke ich nicht ans Ende. In Gedanken fühle ich mich immer noch jung. Und es macht immer noch Riesen-Spaß, das ist das Wichtigste. Auch wenn ich bei unserer jungen Mannschaft immer wieder merke: Einfach rausgehen und Toreschießen, das ist nicht mehr. Da gehört jetzt auch Aufwärmen dazu. (lacht)
Emil Forsberg machte 90 Spiele für die schwedische Nationalmannschaft
Foto: WITTERS
Sie haben in den vergangenen 24 Monaten nur 24 Minuten für die schwedische Nationalmannschaft gespielt. Haben Sie mal an Rücktritt gedacht?
Nein! Wenn man mich braucht, werde ich immer da sein. Dafür bedeutet mir die Nationalmannschaft zu viel. Ich gebe weiter Gas, alles andere liegt nicht in meinen Händen.
Zum Schluss: Wann sieht man Sie mal wieder in Leipzig?
Ich komme im Winter zu Besuch, ich habe ja noch viele Freunde dort, will allen mal Hallo sagen.