Bizarre Auswüchse

„Frankenstein“-Kaninchen in US-Staat gesichtet

Aktualisiert am 14.08.2025 – 04:45 UhrLesedauer: 1 Min.

Ein Kaninchen, das an einem Virus leidet, das Hörnern ähnliche Strukturen wachsen lässt. (Archivbild)Vergrößern des Bildes

Ein Kaninchen, das an einem Virus leidet, das Hörnern ähnliche Strukturen wachsen lässt. (Archivbild) (Quelle: Dr. Rachel Ruden)

Sie sehen aus wie Fabelwesen und sind derzeit in einem US-Bundesstaat vermehrt gesichtet worden. Doch die Kaninchen mit Hörnern sind harmlos.

Im US-Bundesstaat Colorado hat es vermehrt Sichtungen von Baumwollschwanzkaninchen mit merkwürdigen Auswüchsen gegeben. Die Tiere haben dornartige Tentakel vor allem am Kopf, was sie ein wenig wie kleine Monster aussehen lässt. In den US-Medien werden sie als „Frankenstein“-Kaninchen bezeichnet.

Vor allem in der Region Fort Collins sind mehrere Kaninchen gesichtet worden, die derart verunstaltet waren. Grund für die Wucherungen ist ein Virus. Der sogenannte Shope papillomavirus kann Warzen hervorrufen, die sich zu langen Hörnern entwickeln können. Das Virus ist Wissenschaftlern schon lange bekannt und wird zwischen Kaninchen übertragen, springt aber nicht auf andere Tiere oder Menschen über, wie Kara Van Hoose von der Parkbehörde in Colorado sagte.

Kranke Tiere dürften auch Vorbild für das Fabelwesen „Jackalope“ gewesen sein, ein Kaninchen mit Hirsch- oder Antilopengeweih. Der Sage nach ist der „Jackalope“ extrem scheu, kann menschliche Stimmen nachahmen und nur während eines Gewitters gefangen werden.

Die Wucherungen sind auch für die Kaninchen selbst nicht gefährlich, solange sie die Augen nicht bedecken oder den Mund verschließen. In der Regel kann das Immunsystem der Nager den Virus bekämpfen, die Warzen verschwinden dann wieder.

Forschungen über das Kaninchen-Virus haben dazu geführt, ein besseres Verständnis über Viren wie das menschliche Papillomvirus, das Gebärmutterkrebs verursachen kann, zu bekommen. Das Virus wurde nach Dr. Richard E. Shope benannt, einem Professor an der amerikanischen Rockefeller University, der die Krankheit in den 1930er Jahren bei Baumwollschwanzkaninchen entdeckte.